Imagini ale paginilor
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bewerkstelligen, weil er mit beiden Häusern in Bekanntschaft stehet, und auf mein Ersuchen mit heutiger Post Briefe, die Anweisungen enthaltend, an Baron Rothschild, Ekles und Hrn. Rau abgehen lässt. Für Ihr freundschaftliches Anerbiethen mir in Wien zu dienen, danke ich Ihnen aufrichtig || und wage die Bitte dass || nur einige Noten von Ihrer lieben Hand geschrieben, als ein Andenken, wäre das Ziel meiner Wünsche. Ich habe die Ehre zu verharren

Seine Hochwohlgebohren unterthänester Freund und Diener
J. A. Stumpff.

Das erbetene Autograph konnte Beethoven, der am 26. März verschied, nicht mehr zu Stande bringen. Am Schlusse eines längeren Briefes vom 28. März schreibt Streicher hierüber seinem Londoner Freunde -:

>>> Beethoven war nicht im Stande, seine Absicht, etwas für Sie zu schreiben, in Ausführung zu bringen; aber er erwähnte Ihrer sehr häufig mit Wärme und Freundschaft. Er nannte Sie einen wahren und edelgesinnten Deutschen und versicherte mir, dass er sich nie von Ihrem herrlichen Geschenk der Händel'schen Werke trennen würde: diese Werke waren seine letzte Freude.«*)

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*) Harmonicon, May 1827, p. 85. »In der Versteigerung der musikalischen Werke aus Beethoven's Nachlasse erstand Tobias Hasslinger die ganze Collection für ein hundert Gulden in Conv. Münze, die beim Ankaufe in England nahe an siebenzig Pf. Sterling [ 45 nach Stumpff's eigner Angabe S. 449] gekostet. Dieses eine Beispiel zeigt, um welchen Preis Gegenstände von minderm Werthe in jener Versteigerung losgeschlagen worden«. Schindler II, 140. Ohne Zweifel war der Preis gering, namentlich für die damalige Zeit, denn jetzt kann man in London Sätze von gleicher Güte und Vollständigkeit für einen noch geringeren Preis bekommen; Sir George Smart's Exemplar wurde 1860 in einer Auction für £ 7. 10 = 50 Thlr. verkauft. Haslinger hatte seiner Zeit nichts eiligeres zu thun, als die Sammlung derselben Londoner Handlung zum Verkauf anzubieten von welcher sie bezogen war, und der gute Stumpff sah mit Schmerz die gänzliche Theilnahmlosigkeit des damaligen Wien für die höchsten Angelegenheiten der Kunst. Als das Exemplar in London nicht zu verwerthen war, sandte Haslinger nachstehende Anzeige an die Allgem. mus. Zeitung: »Händel's sämmtliche Werke, in der längst vergriffenen, bekanntlich sehr deutlichen und correcten [!!] Londoner Ausgabe, 40 Folio - Bände stark, trefflich conservirt in Englischen Lederbänden (mit Händel's kunstvoll gearbeitetem sehr ähnlichem Porträte) aus der Verlassenschaft des im März d. J. verstorbenen Hrn. Ludwig van Beethoven, und zwar das nämliche vollständige Exemplar, welches der Selige kurz vor seinem Tode aus England zum Geschenke erhielt, sind um den Preis von 450 fl. Conv. M. zu haben bey Tobias Haslinger, Kunst- und Musikalienhändler in Wien, am Graben No. 572 « Intelligenzblatt zur allgem. mus. Ztg. 1828 n. 1, S. 4. Wahrscheinlich in Folge dieser Anzeige erstand die Gemahlin Meyerbeer's die Sammlung, denn letzterer erzählte mir, er habe von seiner Frau das Exemplar Beethoven's zum Geschenk erhalten.

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