Would at a dismal treatise rouse, and stir, As life were in 't. I have supp'd full with Direness, familiar to my slaughterous thoughts, Re-enter SEYTON. Wherefore was that cry? Sey. The queen, my lord, is dead. Macb. She should have died hereafter: To-morrow, and to-morrow, and to-morrow, The way to dusty death. Out, out, brief candle! seine Wurzeln. - That lies like truth: »Fear not, till Birnam wood There is nor flying hence, nor tarrying here. And wish the estate o' the world were now undone. 15. Liar, and slave! 11 Siw. fell war zu Sh.'s Zeit mit skin synonym. Fare well. = sich an Etwas satt Die folgenden Verba rouse und stir beziehen sich, gena genommen, mehr auf hair, als auf fell. 4) dismal treatise ist eine grauenhafte Erzählung, welche Macbeth liest oder vorlesen hört. as in der folgenden Zeile für as if. 5) to sup full with essen, also durch Uebersättigung an Etwas genug haben. 6) Manche Hgg. setzen hinter start me einen Gedankenstrich, als ob Macbeth mit der Frage Wherefore was that cry? zu etwas Anderem überginge. Indess hängt die Frage genau mit Macbeth's vorhergehenden Betrachtungen zusammen: welche Antwort er auch erhalten, welche Bedeutung auch das »Geschrei der Weiber« haben mag, ihn kann nichts mehr erschrecken. 7) Für solch ein Wort, wie das eben ausgesprochene: The queen is dead, das er jetzt in dem Drange der gegenwärtigen Lage, wo die Feinde anrücken, nicht in seiner ganzen Bedeutung aufzufassen im Stande ist. Das folgende To-moro etc. knüpft dann an das vorhergehende hereafter an: So, in diesem kleinlichen Schritte, schleicht ein morgender Tag nach dem andern dahin, ohne ein Resultat. 8) Bis dass die Zeit, wie sie sich in geschichtlicher Aufzeichnung darstellt, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, bis auf ihr letztes Wörtchen vollständig abgelaufen ist. — syllable, in diesem übertragenen Sinne, kommt auch in All's well that ends well (A. 3, Sc. 6) vor: to the utmost syllable of your worthiness. 9) Das pluralische yesterdays entspricht dem to-morrow, and tomorrow, and to-morrow, d. h. eine Reihe von morgenden Tagen. Das Epitheton dusty bezieht sich auf den Stanb der Verwesung. In Troilus and Cressida (A. 3, Sc. 2) steht to dusty nothing in eben diesem Sinne. 10) Sh. hat hier die Entfernung zwischen Birnam und Dunsinane, die in der Wirklichkeit zwölf englische Meilen tetrat, seinem poetischen Zwecke gemäss einigermassen verkürzt. 11) Rowe fügte hier eine von den spätern Hegn. beibehaltene Bühnenweisung: Striking him, hinzu. Die folgenden Worte des Boten erklären sich jedoch zur Genüge aus den zornigen Verwünschungen, mit denen Macbeth ihn anfährt. — In der folgenden Rede des Boten ist this three mile räumlich so gesetzt hier drei Meilen, wie anderswo zeitlich, z. B. in K. Henry IV. First Part (A.3, Sc. 3) this two-and thirty years = jetzt zwei und dreissig Jahre. 12) to cling = zusammenpressen, einschrumpfen. In diesem Sinne kommt bei Sh.'s Zeitgenossen namentlich das Particip clung vor; so in Heywood's Pleasant Dialogues: His entrails with long fast and hunger clung. 13) resolution ist hier die feste Zuversicht in Folge der bei den Hexen ihm gewordenen Beruhigung über die Zukunft. Diese früher zur Schau getragene Zuversicht zieht er jetzt ein, wie etwa eine im Felde ausgesteckte Fahne muthlos wieder eingezogen wird. 14) to doubt argwöhnen. 15) estate Reich, geordnete Herrschaft oder Verfassung. Macbeth wünscht hier den Untergang der Welt herbei, wie auch in dem folgenden Blow, wind! come, wrack! 16) Die Lärmglocke soll die Besatzung des Schlosses zu dem Ausfall aufbieten, den Macbeth, seinem früheren Plane ungetreu, nunmehr gegen den Feind unternehmen will. 1) leavy, nicht leafy, ist Sh.'s Wort. Er gebraucht es in Much Ado about Nothing (A. 2, Sc. 3) als Reim auf heavy. 2) Der entworfenen Schlachtordnung gemäss. 3) to beat kann hier nicht wohl synonym mit to fight sein, da es diesem vielmehr entgegengesetzt ist; sondern to be beaten bedeutet ein schimpfliches Schläge Do we but find the tyrant's power to-night, If thou be'st slain, and with no stroke of mine, 5 Macd. Make all our trumpets speak; give them all I cannot strike at wretched Kernes, whose arms breath, Macb. My name 's Macbeth. Are hir'd to bear their staves: either thou, Macbeth, [Exit. Alarum Macb. Why should I play the Roman fool, and die On mine own sword? 14 whiles I see lives, the gashes Yo. Siw. The devil himself could not pronounce a Do better upon them. title [Exit. [They fight, and young SIWARD is slain. Thou wast born of woman: But swords I smile at, weapons laugh to scorn, Brandish'd by man that 's of a woman born. Alarums. Enter MACDUFF. Macd. That way the noise is. face: Macd. Re-enter MACDUFF. Turn, hell-hound, turn! My voice is in my sword: thou bloodier villain Macb. [They fight. erhalten, als Strafe dafür, dass sie nicht männlich zu fechten verstanden. 4) Die Trompeten, die zum Angriff blasen, sind gleichsam die Vorläufer, die Fouriere des Blutvergiessens und Todes in der Schlacht. all breath ist zu verbinden, und Those clamorous etc. als Apposition zu them zu fassen. 1) course ist bei der Bärenhetze das Andringen der Hunde gegen den an einen Pfahl (stake) gebundenen Bären. Ebenso steht in K. Lear (A. 3, Sc. 7) I am tied to the stake, and I must stand the course. hotter ist an die Hitze der Hölle zu denken, also gleichsam heiss, weil aus der Hölle stammend. Eine ähnliche Ideenverbindung ist in Julius Cæsar (A. 3, Sc. 1) With Até by his side, come hot from hell. Die Cambridge Edd. construiren than any which is in hell. Einfacher scheint die Construction ohne Relativ pronomen als irgend einer in der Hölle ist. 3) Diese alarums deuten an, dass sich der Kampf, von dem Sh. uns nur einzelne Bilder vorführt, mittlerweile auf andern Punkten des Schlachtfeldes eifrig fortsetzt. Wo der Schlachtlärm am grössten ist, da sucht Macduff den Macbeth, wie aus den folgenden ersten Worten erhellt. 4) d. h. the ghosts of my wife and of my children. 5) Vgl. A. 1, Sc. 2, Anm. 8. Macbeth hatte, von den Schotten verlassen, diese Miethstruppen, die er früher bekämpfte, in seinen Sold genommen. 6) staff ist der Schaft der Hellebarde oder sonstigen Trutzwaffe dieser Kernes. either ist oft einsylbig bei Sh. 7) undeeded bezieht sich auf my sword: ohne dass es eine Waffenthat gethan. 8) to bruit gerüchtweise oder weit und breit verkünden. Das laute Waffengeklirre an dem bestimmten Punkte verkündet, dass dort Einer von grösster Bedeutung kämpft. 9) Er bittet das Glück nicht um die Besiegung Macbeth's, deren er im Voraus sicher ist. Schon A. 4, Sc. 3 hatte er gesagt: if he 'scape, heaven forgive him too! 10) Der Weg nach Dunsinane, das sich den Anrückenden übergeben hat. 11) Macbeth's Leute, die eigentlich nur auf einer, d. h. auf seiner Seite fechten sollten, hatten sich theilweise mit den Feinden vereinigt, und neutralisiren so Macbeth's Streitkräfte. 12) day ist der Tag der Schlacht, dann auch die Schlacht selbst, die sich gleichsam als Malcolm angehörig, die sich für ihn erklärt. 13) Vgl. Anm. 11. 14) Der Selbstmord des Römers Cato von Utica wird auch in Julius Cæsar (A. 5, Sc. 1) erwähnt: I did blame Cato for the death which he did give himself. 15) intrenchant, ein Sh.'sches Wort, das nur an dieser Stelle sich findet, bezeichnet die Luft als ohne Einschnitt, d. h. ohne die Spur eines Einschnitts zurückzulassen, wenn ein Schwert sie durchfährt. And let the angel, whom thou still hast serv'd, Macb. Accursed be that tongue that tells me so, And be these juggling fiends no more believ'd, That palter with us in a double sense; Must not be measur'd by his worth, for then It hath no end. Why then, God's soldier be he! 24 And break it to our hope. 18 I'll not fight with Had I as many sons as I have hairs, thee. Macd. Then yield thee, coward, And live to be the show and gaze o' the time: >Here may you see the tyrant.<< I throw my warlike shield: lay on, Macduff; And damn'd be him that first cries, »Hold, enough!« 20 Mal. I would the friends we miss were safe arriv'd. Rosse. Your son, my lord, has paid a soldier's debt: I would not wish them to a fairer death: And so, his knell is knoll'd. 25 And that I'll spend for him. He 's worth more sorrow, He 's worth no more; paid his score: They say, he parted well, and fort. 16) Ein gefeites, gegen Hieb und Stich übernatürlich gesichertes Leben. So in Cymbeline (A. 5, Sc. 3) I, in my own woe charm'd, could not find death. 17) Sh. entlehnte auch diesen Umstand, theilweise wörtlich, aus Holinshed (vgl. Einleitung pag. 303). 18) Die Hexen handeln unredlich (palter) mit uns, indem ihre Prophezeiungen dem Wortlaute nach zwar in Erfüllung gehen, nicht aber derjenigen Deutung gemäss, auf welche wir unsere Hoffnung begründen. 19) Vor der Bude, in welcher seltene ausländische Thiere, Missgeburten und dergleichen zu sehen waren, wurde, um Schaulustige anzulocken, an einer Stange (pole) eine Abbildung des Selteneren, was drinnen gezeigt wurde, befestigt. So droht in Antony and Cleopatra (A. 4, Sc. 10) Antonius der Cleopatra, sie würde in Rom most monster-like be shown for poor'st diminutives, for doits. 20) Verflucht sei der von uns Beiden, welcher im Zweikampfe sich ergiebt, welcher nicht bis zum Tode fortkämpft. Tollet citirt aus Carew's Survey of Cornwall hier passend die Notiz: to cry hold is the word of yielding. — be him steht für be he, nach der gebräuchlichen Vertauschung beider Pronominalformen. 21) Auf diese Bühnenweisung lässt die Fol. eine zweite folgen: Enter fighting and Macbeth slain. Auf dem Sh.'schen Theater, und, wie es scheint, noch zur Zeit Rowe's, der diese Bühnenweisung beibehält, fiel also Macbeth durch Macduff's Hand nicht hinter der Scene, sondern vor den Augen der Zuschauer. Ob jedoch Sh. selbst es so gewollt, erscheint nach der folgenden Bühnenweisung: Enter Macduff, with Macbeth's head, mindestens zweifelhaft. Vielleicht willfahrte man einem Wunsche des Publicums, das den Helden des Dramas wollte fallen sehen. 22) retreat ist das von den Trompeten gegebene Signal zum Rückzug vom Schlachtfelde nach beendigter Schlacht; flourish der Trompetentusch, der das siegreiche Auftreten des neuen Königs Malcolm bezeichnet. 23) unshrinking station ist das nicht zurückweichende Feststehen auf dem Platze, wo er kämpfte. 24) Möge er im Himmel, als ein Krieger Gottes, sein irdisches Leben fortsetzen. 25) Sh. fand diese Aeusserung des alten Siward über den Tod seines Sohnes bei Holinshed, jedoch bei einem andern Feldzuge gegen die Schotten, von dem Holinshed's History of England berichtet. 26) Die Hgg. fügen on a pole hinzu, nach einer Notiz bei Holinshed: Then cutting his head from his shoulders he set it upon a pole, and brought it unto Malcolme. Auch die Worte Macduff's. Behold, where stands etc., scheinen dafür zu sprechen. 27) pearl im Singular wird häufig, wie hier, collectiv von einer Menge Perlen gebraucht. In diesem Sinne folgt auch das pluralische That speak their minds. 28) Die Zusammenstellung von spend und expense ist ganz Sh.'sch. Vgl. A. 5, Sc. 3, Anm. 19. 29) In Holinshed fand Sh. nur, dass Malcolm nach seiner Krönung viele Thanes zu Grafen befördert habe: Manie of them that were before Thanes, were at this time made Earles, as Fife, Menteth, Atholl, Levenox, Murrey, Cathness, Rosse, and Angus. 30) Vgl. A 3, Sc. 4, Anm. 56. 31) by the grace of Grace = mit Gottes Gnade wie sonst by the grace of God, gehört zu dem folgenden we will perform. 32) Vgl. A. 2, Sc. 4, Anm. 16. HAMLET, PRINCE OF DENMARK. Einleitung. Die erste und bekannte Ausgabe des Hamlet hat folgendes Titelblatt: The Tragicall Historie of Hamlet Prince of Denmarke. By William Shake-speare. As it hath beene diuerse times acted by his Highnesse seruants in the Cittie of London: as also in the two Vniversities of Cambridge and Oxford, and else-where. At London printed for N. L. and John Trundell. 1603. Von diesem Buche haben sich nur zwei Exemplare erhalten, ein nicht ganz vollständiges, welches im Jahre 1825 wieder aufgefunden, in London und Leipzig neu gedruckt worden ist, und ein zweites, erst in nenester Zeit entdecktes, das auch das in jenem fehlende letzte Blatt enthält. Wir bezeichnen diese erste Ausgabe in Quarto als Q. A. Den gangbaren Text des Hamlet enthält zuerst die im Jahre 1604 erschienene Quartausgabe mit folgendem Titelblatt: The Tragicall Historie of Hamlet, Prince of Denmarke. By William Shakespeare. Newly imprinted and enlarged to almost as much againe as it was, according to the true and perfect Coppie. At London, Printed by J. R. for N. L. and are to be sold at his shop vnder Saint Dunstons Church in Fleetstreet. 1604. Von dieser Ausgabe folgte eine zweite Auflage im Jahre 1605, eine dritte im Jahre 1611; eine vierte, undatirte, welche nach den Untersuchungen der Cambridge Edd. aus der dritten von 1611 abgedruckt ist. Wir bezeichnen alle diese Ausgaben, deren Abweichungen unter einander unwesentlich und geringfügig sind, als Quartos (Qs.) im Allgemeinen. In der ersten Gesammtausgabe sämmtlicher Dramen Shakspere's vom Jahre 1623 findet sich die Tragedie of Hamlet Prince of Denmarke als siebentes Drama in der dritten Abtheilung des Foliobandes, welche die Tragedies enthält. Die Abweichungen dieses Textes von dem der Qs. sind in den Anmerkungen unserer Ausgabe als die der Folio (Fol.) bezeichnet, auch da, wo sie nicht in die Textrecension selbst aufgenommen sind. Der grosse Werth der Folioausgabe besteht darin, dass sie den Hamlet, nach dem Bühnenmanuscript abgedruckt, so enthält, wie er auf dem Shakspere'schen Theater nach der Einrichtung des Dichters selbst zuletzt aufgeführt wurde; ihr Text lässt sich also im Ganzen und Grossen füglich jeder neuen Ausgabe unseres Dramas zum Grunde tegen, unbeschadet der gerade beim Hamlet zahlreichen Ungenauigkeiten und Incorrectheiten des Druckes, unbeschadet auch mancher, vielleicht von anderer Hand willkürlich vorgenommenen Aenderungen, welche durch eine Collation der Qs. ihr hinlängliches Correctiv erhalten. Schwieriger als das Verhältniss des mit Berücksichtigung der Bühnenverhältnisse vom Dichter selbst modificirten Textes der Fol. zu dem vorhergegangenen Texte der Qs. ist das Verhältniss des letzteren zu dem grandverschiedenen Texte der Q. A. zu bestimmen. Es haben sich darüber zwei entgegengesetzte Ansichten geltend gemacht, deren jede an einem neueren englischen Herausgeber Shakspere's ihren Vertreter gefunden hat. Nach Collier's Ansicht liegt der Q. A. und den übrigen Qs. ein und derselbe Text zu Grunde, und der durchgehende Unterschied zwischen beiden soll lediglich darauf hinauslaufen, dass Q. A. zum grossen Theil aus eiligen und nachlässigen Aufzeichnungen des Buhnenvortrags nach dem Gehör zusammengesetzt sei und dass der Aufzeichner dann die Lücken dieser unvollkommenen Arbeit aus dem Gedächtniss oder mit Zuziehung eines untergeordneten Verfassers ausgefüllt habe. In Collier's Augen ist also Q. A. nichts als eine unauthentische, aus Noth behelfen nothdürftig zusammengestoppelte, verstümmelte, durch Nachlässigkeit und Willkür der Redaction vielfach entstellte Ausgabe des Shakspere'schen Textes, den die übrigen Qs. vollständig, unverfälscht, nach der gültigen Handschrift des Dichters enthalten. Im Widerspruch mit dieser Ansicht erkennt Knight in Q. A., immerhin in der Entstellung einer unrechtmässigen, nachlässigen und incorrecten Veröffentlichung, eine frühere Shakspere'sche Arbeit, welche vom Dichter selbst längst verworfen und auch auf dessen Bühne bereits mit der zweiten Bearbeitung des Dramas, die in den Qs. vorliegt, vertauscht war, als sie im Jahre 1603 aus ihrer Vergessenheit hervorgesucht und in betrügerischer Absicht, um sie dem Publicum als das neue Werk des Dichters zu verkaufen, gedruckt wurde. Wir möchten dieser Ansicht Knight's insofern beitreten, als der Unterschied zwischen Q. A. und den übrigen Qs. augenscheinlich zu gross ist, um sich ganz aus der Hypothese Collier's erklären zu lassen. Nehmen wir auch alle von Letzterem angenommene äusseren Einflüsse an, welche auf eine etwaige Umgestaltung des Textes in Q. A. aus dem Text in den Qs. eingewirkt haben, so bleibt nach Abzug alles auf diese Rechnung zu Bringenden doch ein bedeutender Rest von Verschiedenheiten zwischen beiden Texten übrig, der mit innerer Nothwendigkeit |