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vier und zwanzigsten Theil eines Rechnungsthalers denke), sondern mit dem eines Batzens übereinstimmt, und folglich dem Begriffe eines Groschens widerstreitet, so kann ich unmöglich mit Wahrheit sagen, dafs die gegebne Scheidemünze (Subjekt) ein Groschen sei (Prädikat und Kopula.)

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Eben daraus folgt aber auch umgekehrt und positiv, dafs ich nothwendig sagen müsse, die Scheidemünze sei ein Batzen. Denn da sie mit dem Prädikate eines Batzens, im Gegensatze eines Groschens, übereinstimmt, so wäre es ein Widerspruch für mein Bewusstseyn selbst, wenn ich dem unerachtet behaupten wollte, die Scheidemünze sei kein Batzen. Ich widerspräche mir selbst, wenn ich, indem ich mir bewusst wäre, dass das Subjekt, dieser Batzen, mit dem Prädikate, nämlich meinem Begriffe eines Batzens, übereinstimmte, gleichwohl diesen Batzen für keinen Batzen gelten liefse. Mein Bewufstseyn könnte immer auf einem mangelhaften

Grunde beruhen; ich könnte mir von dem, was man einen Batzen nennt, einen irrigen Begriff, eine ganz falsche Vorstellung, gemacht haben: aber ich kann nicht zugleich sagen, es sei ein Batzen, und es sei kein Batzen; das wäre ein Widerspruch mit mir selbst, für den ich in meinem eignen Bewusstseyn keinen Grund der Kopula fände.

Ein Subjekt stimmt mit einem Prädikate überein, sofern ich in dem Subjekte alles das antreffe, was ich mir in dem Prädikate denke, oder mit andern Worten, sofern ich mir eben itzt bewusst bin, es darin anzutreffen. Ein Thaler baar Geld stimmt mit der Rechnungsmünze eines Thalers überein, sofern ich in dem baaren Gelde alle die Merkmale eines Rechnungsthalers antreffe, die ich mir gerade in einem solchen Prädikate für ein solches Subjekt gedacht habe. Ich habe daher in dem Satze des Widerspruchs einen hinreichenden Grund, beide zu einem einzigen Gedanken mit einander

zu verknüpfen, den ich einen Begriff

nenne.

Auch weifs ich mit Gewifsheit, dafs kein Anderer die Sache anders finden könne. Denn wenn er sich eben einen solchen Rechnungsthaler denkt, und diess Prädikat auf eben ein solches Subjekt anwendet, wie ich, so würde er sich selbst widersprechen, wenn er die Sache anders fände, als ich. Was ich also in dem Subjekte empfangen habe, das kann ich auch diesem Begriffe gemäfs mit allgemeiner Gültigkeit für Jedermann, der einen Thaler zu beurtheilen, weifs, wieder an Mann bringen.

Das Denken durch Prädikate ist die Bedingung (das Princip) des Denkvermögens selbst: das Denken nach dem Satze des Widerspruchs ist die Bedingung (das Princip) der Wahrheit.

Verbundenheit in einem Urtheile ist Einheit des Subjekts und Prädikats. Denn wo Verbundenheit in einem Urtheile ist, da ist Uebereinstimmung des Gegebnen

mit dem Gedachten nach dem Satze des Widerspruchs; und wo etwas Gegebnes mit etwas Gedachtem nach dem Satze des Widerspruchs übereinstimmt, da ist Einheit des Bewufstseyns. Ich denke mir das Ganze eines Urtheils durch einen einzigen Begriff, der das Gegebne und das Gedachte umfasst: siehe da, ein Thaler!

Unter der Einheit des Bewusstseyns überhaupt ist also diejenige Art der Einheit, welche sich durch Verbundenheit eines Urtheils aufsert, mit einbegriffen; oder, logisch zu reden, der Begriff der Einheit überhaupt fafst alle diejenigen Begriffe unter sich, die aus Verbindungen im Urtheilen entspringen.

Ein Begriff, der andere Begriffe unter sich begreift, ist in Beziehung auf die ihm untergeordneten Begriffe ein Ganzes, und die letztern sind Theilbegriffe des ganzen Begriffs. Der menschliche Körper ist in Beziehung auf Arme, Beine, Augen, Ohren u. s. w. ein Ganzes, und die letztern

sind Theile des Ganzen.

Ein Thaler ist in

Beziehung auf alle kleinere Münze, die man für einen Thaler ausgeben kann, ein Ganzes, und die kleinere Münze ist unter den Begriff eines Thalers eingetheilt.

Durch Einheit des Bewusstseyns wird das Ganze eines Urtheils gedacht, sofern das Urtheil wahr ist. Subjekt, Prädikat, und Kopula sind aber die Bestandtheile eines Urtheils. Folglich sind sie auch die Bestandtheile der Einheit, die in einem Urtheile gedacht wird, sofern es wahr ist. Es ist wahr, dafs ein Groschen der vier und zwanzigste Theil eines Thalers sei. In der Einheit des Bewusstseyns, wodurch ich mir einen Groschen als einen so bestimmten Theil denke, liegt ein Urtheil zum Grunde, von dem der Groschen als Subjekt, der vier und zwanzigste Theil eines Thalers als Prädikat, und die Verknüpfung des Subjekts mit dem Prädikate, indem ich die Wahrheit dieser Verknüpfung, dieser Einheit,

III. B.

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