Imagini ale paginilor
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Bei Olaf's Landung auf norwegischem Boden entflieht Jarl Hakon in grösster Angst und höchster Eile und findet in Rimol, dem nicht sehr ferne von dem heutigen Drontheim gelegenen Landsitz einer seiner Geliebten, der schönen Thora, mit seinem Sclaven Karker ein wenig standesgemässes Versteck, wird aber von diesem, der eine reiche Belohnung zu erhalten hofft, im Schlaf ermordet. Karker legt Olaf, der inzwischen mit seinem Gefolge weiter gezogen, des Gemordeten Kopf zu Füssen, büsst jedoch seine That gleichfalls mit dem Kopfe. Beide Haupter werden sodann auf der, Drontheim gleichfalls benachbarten Insel Nidarholm (jetzt Munkholm) zur Schau aufgesteckt Nach dem Tode Jarl Hakon's nun ist Olaf's Hauptsorge die Einführung des Christenthums in dem neuerworbenen Reiche, und er verschmäht zur Erreichung dieses Ziels kein Mittel, weder Güte noch Gewalt, weder Verheissungen noch Drohungen, weder Belohnungen noch Bestrafungen. Unser Gedicht enthält hiervon einige Beispiele: die Ertränkung des Zauberers Eywind Kelda nebst seiner Bande, die Erschlagung des Freibauers Eisenbart, dessen schöne Tochter Gudrun der König zur Sühne ehelicht, aber sofort wieder verstösst, weil sie ihm nach dem Leben trachtet, und die Erstickung Raud des Starken auf Veranlassung des Bischofs Sigurd.

Gesang XI.

Bischof Sigurd im Saltens-Fjord.

Stürme heulten zornestönig,

Als mit Heeresmacht der König

Nordwärts fuhr aus Drontheims Hafen
Nach dem engen Saltens-Fjord;*

Doch so hoch die Rudersitze
Auch des Meeres Schaum bespritze:
Keinem von des Königs Braven
Bebt das Herz an Schiffes Bord.

Ruhig liegt die Woge draussen;
Doch im Fjord die Wasser brausen,
Wie der starke Raud die Welle
Oft bei Fahrten aufgewühlt.

Mächtig über Felsenriffe

Wirft die Flut die schwanken Schiffe,
Wie das Laub die Stromesschnelle
Durch die off'nen Schleussen spült.

Sigurd rief, der starke Glauber:
,,Fürchtet Nichts

das ist nur Zauber;

Gott verweigert seinem Volke
In der Noth die Hülfe nicht!"

Und er steigt zum Schiffesbuge,

Sänger folgen ihm im Zuge,

Um ihn wallt des Weihrauchs Wolke,

Und es stralt der Kerzen Licht.

Eine Strommündung und Meeresbucht in Nord-Norwegen, an deren Eingang die furchtbar zwischen den zahlreichen Inseln brandende See den wirbelreichen, gefahrvollen Saltens - Ström bildet.

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* Eine (von Raud bewohnte) Insel in der Gruppe der Godöen in dem Saltens - Fjord.

Scharfen Zahns, mit wildem Zorne,
Beisst er tief sich ein im Horne;
Dumpfer grollt er jetzt und matter
Jetzt für immer schweigt sein Mund.

Dann empfieng die ganze Gegend,
Ab den finstern Glauben legend,
Aus des Bischofs Hand die Taufe
Auf des weissen Christes* Wort.

Thor's und Odin's Bilder lagen
In den Tempeln rings zerschlagen;
Olaf trug im Siegerlaufe

Schwert und Kreuz von Ort zu Ort.

Auf des Drachenschiffs Verdecke
Fasst das Steuer jetzt der Recke
Und er lenket unverdrossen

In das Meer die leichte Wucht.

Südwärts segeln Mövenschaaren,
Südwärts Olaf's Schiffe fahren,

Bis er mit den Kampfgenossen

Wieder hält in Drontheims Bucht.

Eine heitrere, jedoch die Derbheit der Zeit immer noch hinreichend bezeichnende Seite dieses Bekehrungseifers, welchen Olaf selbst über die Gränzen seines Reiches hinaus ausdehnte, bietet der nachstehende Gesang, dessen zweifelhafter Held, ein Sachse von Geburt, welcher den König zuerst mit den Lehren des Christenthums bekannt gemacht hatte, von diesem zu dem genannten Zweck nach Island gesandt worden war.

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Eine im Norden gewöhnliche Bezeichnung des Stifters der neuer. Lehre, weil dieser für den Nordländer wohl die meiste Aehnlichkeit mit dem weissen, unschuldsvollen, gütereichen Balder, dem Gott des Lichtes und dem ,,besten" der Asen, darbieten mochte.

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Kaum sich selbst bewusst vor Wuth
Drang er in den Lacherschwarm
Und schon lagen Zwei im Blut
Hingestreckt von seinem Arm.
„Heute roth,
Morgen todt!"

Brummte Thangbrand, Olaf's Pfarr.

Doch in Furcht vor Axt und Seil
Fuhr er bald darauf zurück.
,,König, ach, das Wort vom Heil
Macht bei diesem Volk kein Glück!"
So das Herz

Voll von Schmerz

Seufzte Thangbrand, Olaf's Pfarr.

Berichtigungen.

In das, Band XLI, S. 43-64, abgedruckte „Programm eines neuen Fremdwörterbuchs" haben sich abgesehen von der Umsetzung der deutschen Lettern in lateinische und der dadurch bedingten Druckeinrichtung mehrere Fehler eingeschlichen. Es ist zu lesen:

S. 43, Z. 15: andrerseits.

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S. 47, Z. 7: Buckelōrum statt Buckel

krumm. S. 50, Z. 9 v. u.: den statt dem. S. 55, Z. 6: der statt den ; Z. 25: em (im). S. 56, Z. 7, 11 und 14: 24 statt 26; Z. 12: nach 242 statt falsch. S. 57, Z. 14: bei allen andern Wörtern. S. 61, Z. 11: Gotter statt Gottes; Z. 23: MONDĀMIN statt -ĀMIN; Z. 27: MONDE statt -E. S. 62, Z. 28: Diklinia, Z. 29 ist einzuschieben: -okulār a.: nur nur für ein Auge. Natur 16, 324b (s. binokular).

mit einem

In Band XLI, Heft 2, muss es unter der Rubrik „Beurtheilungen und kurze Anzeigen" in der Abhandlung: Words spelled in two or more ways, S. 198 ff. statt absolut durchgängig obsolet heissen. Einige andere kleine Druckfehler, wie S. 206 derselben Abhandlung: das arsische statt das ersische, wird der kundige Leser von selbst verbessern.

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