Imagini ale paginilor
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d. h. Kuchenverschlepper, Vertrager, wobei das spurenweise Verlieren von Stücken ausgedrückt ist. So heissen die Bonndorfer bei Nagold.

Zu Kehle (394): Alemannisch ausgesprochen Kealla

= fette Keble. Sp. 394 ist einzuschalten: Kehlbalken (entraits, collar, beams) sind die zwischen zwei gegenüberstehenden Bundsparren in der Mitte zur Unterstützung derselben angebrachten Querbalken, welche auf den Stuhlrähmen ruhen. Otte, Wb. 60.

Zu 398, 5, b: Kehle ist der Eingang eines Bollwerks, halben Mondes und d. g. vom Kehlpunkt bis an beide Courtinen, wo die innerlichen Poly-` gone zusammenstossen und einen Winkel machen. Die halbe Kehllinie aber geht vom Kehlpunkt bis an die Courtine.

Zu Sp. 399: Kehlprofile heissen die aus Hohlkehlen zusammengesetzten spätgothischen Gliederungen. a. a. O. S. 60. Zu Kehlleisten ist zu setzen cyma reversa, talon, ogle. Otte a. a. O.

Zu 400: Conlin gebraucht das Wort Kehlgezierde: „Halsbänder und Kehlgezierden." (Unverschamte Närrin.)

Kehr (400 ff.): „und wêr es, dasz jemand überfüere, also manchen kehr er darauff thete u. s. w. 1480. Weist. IV, 210.

In der Rottenburger und Tübinger Gegend ist Kehr ein Bund grünes Grases oder Klee's, das im sogen. Grastuch mit vier Seilen festgeknüpft, von den Weibs- und nicht selten von Mannspersonen auf dem Kopfe heimgetragen wird. „Ear håt m'r uffgholfa" ist der Ausdruck für die Hilfe beim Auflupfen. Zu 428 führe ich die bairischen und schwäbischen Flurnamen Kehrt, kehr an; das vordere und mittlere Kehrt, Lauinger Flurnamen. Im bairischen Oberviechtach gibt es eine Kehrbrunnenwiese, ein Kehrbrunnentradt, Kehrbrunnacker.

Zu Kehraus (404). Conlin im unbeständigen Narren: „der Kranke hat vil zeit keinen Schlaff; viel lassen jnen träumen, der Patient werde den Kehraus tanzen."

als

Zu Kehrwisch (429) derselbe: „sie (die Witwe) legt sich auf das Grab ihres Mannes, rauffte sich selbst die Haar aus, dass sie herumflogen, wann's Kehrwisch regnete."

Keib (430): Ruff's Adam und Eva. V. 5260:

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V. 5755

Mit mir du ́allweg lyst im kyb.

V. 5903: stand ab von dinen kyben, stryten!

Zu Keiche (384). Der Capuzinerprovinzial Amandus von Gratz predigte im Anfang des 18. Jahrhunderts vom egyptischen Joseph: „durch dessen Beistand hatte er die Gnad, die Traum auszulegen; mittels dieser kam er aus der keuchen an den Hof des Königs." (Augsb. Predigtausgabe.)

Sp 447 ff. In der älteren Artilleriesprache kommt Keil, Stellkeil, Richtkeil, französ. com de mire ou chevet, vor, als Instrument, vermittelst dessen die Stücke gerichtet wurden: „damit man hinten an dem Boden das Stücke nach Notdurft erhöhet, wenn man es richten will. Er wird auch von einigen Schusskeil genennet." (Johann Rudolph Fäsch, Kriegslexicon. Dresden und Leipzig 1735. S. 441 und 727.)

Zum Worte Keil, Sp. 449 oben, c, sei noch bemerkt, dass Biss als Fem. nicht vorkommt dafür. Der Bissen, swm., ist ein durchaus nur mehr im Alemannischen erhaltenes Wort. Dass es früher allgemein germanisch war, erhellt aus der schwedisch-norwegischen (keilförmigen) Buchtenbenennung Bit! Ich habe die Spuren des Wortes angelegentlich verfolgt und besitze eine Reihe alemannischer Belege. Bemerken will ich, dass Schmeller I, 209, aus einem onomasticon von 1795 Bissen cuneus verzeichnet; offenbar oberrheinisch. Schmid, Schwäb. Wb. S. 70, verzeichnet es ebenfalls nur als

alemannisch. In Kuhn's Zeitschrift XV, S. 267, habe ich desgleichen Bissen und Holzbissen als alemannisch aufgeführt und S. 278 aus dem Zitglögglin ein Zeitwort verbissen mitgetheilt. Ich kann es im ganzen rechtsrheinischen Gebiete, in den alten Rheingauen, der alten Berchtoldsbar, dem Lenzund Argengau bis in die Urkantone hinein nachweisen.

Selbst die Berner Ausgabe (1710) von Blancardus' Mediz. Wb. hat S. 73 ,,kleine Keile oder Bissen".

Bisset vol eingerannt voll. Oberrhein.

Andere alemannische Namen sind: schaid, die, schoad oft ausgesprochen; Holzschaid, Mörschel. Sie sind wenig verschieden und es kommt nur auf das Eisenbeschläg an oder ob ganz von Holz.

Sp. 449: Keilbein: cuneiforme os oder sphenoides, das Keilbein, l'os sphénoide ist das underste Bein des Hirnschädels in mitten under dem Hirn gelegen, dem es zu einem allgemeinen Fundament dienet. Neben diesem Bein werden auch ossa cuneiformia genennet diejenigen Beinlein, welche Fallopius in nominata oder Calcoidea heisset, welche sind das fünfte, sechste und siebende Beinlein des Rists am Fuss.“ (Blancardus, a. a. O. S. 187.)

Sp. 451 zu Keilhaue: „Keilhaue, Steinhaue ist eine zugespitzte Hacke oder Haue und wird gebraucht, im steinigten Grund damit zu arbeiten." Fäsch, S. 441.

Keilrasen fehlt. Keilrasen, Keilsotten sind anderthalb Schuhe lange, einen halben Schuh breite und fünf Zoll dicke Rasen, welche in Form eines Keils gestochen und womit sowol die innerliche als äusserliche Böschung der Wälle aufgesetzt werden." Fäsch, a. a. O.

Sp. 451 ist einzuschalten: Keilschnitt oder Fugenschnitt (coupe des pierres, stone-cutting, stereotomy), diejenige Bearbeitung der Werkstücke durch den Steinmetzen, wodurch sich dieselbe in Mauern und Wölbungen ohne Verbindungsmittel zu halten im Stande sind." Otte, Wbl. S. 40.

Zu Keilspitz a. a. O. gab es auch ein Zeitwort keilspitzen oder verkeilspitzen, tracer, frz., das die Arbeit bezeichnete, die gleich nach der Absteckung gethan wird. „Es wird nämlich von einem Pfahl zum andern die Figur des Werkes, mit einer stark angezogenen Schnur bemerket, nach welcher Linie man eine kleine Furche mit der Keil- oder Radehaue der Schnur nachmachet, bis endlich der ganze vorhabende Riss in seiner behörigen Grösse auf dem Feld verzeichnet ist, darnach man alsdann die Arbeiter anleget und das Werk vollführet." Fasch, a. a. O. S. 916.

Zu Keilstück, Sp. 451: „ist eine Art der Stücken, welche von hinten geladen werden müssen und diesen Nutzen haben, dass man sie in Geschwindigkeit etlichemal nacheinander und mit grosser Sicherheit sonderlich in engen Werken als Casematten, Thürmen und auf denen Schiffen bequem laden und gebrauchen kann." Fäsch, a. a. O.

Zu Sp. 496 keinist? In den Basler Rechtsquellen I, 290 (1534) steht: „ob jemant, wer der were siner Missthat halben umb sachen das Bluot, lib und leben berürende keinist beklagt werde."

Bei Keinnütze (498, 4) will ich zu den schwäbischen Belegen bemerken, dass knütz besonders von kranken Kartoffeln, dann von Obst und endlich um Tübingen und Rottenburg gerne von boshaften, unbändigen Kindern gebraucht wird. In Oberschwaben ist koinzig dafür üblich. Dem bairischen Familiennamen Kainz entspricht der seealemannische Knitz, wie der Pfarrer von Habach am Starnbergersee heisst, der aus Wielandsweiler (Tettnang) ist.

Sp. 509 ist Kelch capital einzureihen (chapiteau campanulé, bell shaped capital), ein Capital, dessen Profil eine Wellenlinie ist. Otte, S. 60.

Ebendahin gehört der fehlende terminus Kelchröhrchen (calamas, canaliculus, fistula, pipa, pugillaris, chalumeau), Saugröhrchen aus edlem Metall oder Elfenbein, am untern Ende etwas bauchig, welches in der Zeit

vor der Kelchentziehung bei der Laiencommunion gebraucht wurde, jetzt aber nur noch bei der Communion des Papstes üblich ist. Otte, S. 60. Kelchseite ― Epistelseite.

Keller. Sp. 524 oben ist Kern für Keller als schwäbisch verzeichnet. Dies ist ein Irrthum; kear, kerr ist nur schwäbisch und letzteres alemannisch; kern ist fränkisch. In Hofen bei Cannstadt hört man es schon, was für die fränkisch-alemannische Sprache derselben Gegend laut der alten fränkischen Gaueintheilung spricht. Kernhof stimmt dazu, das Sp. 524 oben aus fränkischer Quelle belegt erscheint. Zu Kellerin (518, 2) möge die Belegstelle aus den Basler Rechtsquellen gehören, wo ein dienender knechte, dienstjunkfrowe, magt oder kellerin ist." I, 139 (1450). Zu Pfaffenkellerin in meiner Abhandlung zum Rotweiler Stadtr. (II.) (Siehe Archiv XXXVIII, S. 326.)

Zu Kellerrecht vergl. Volksth. II, 199. Die Form kerr, alem., steht auch in Mone's Quellens. I, 325 a. Kelterstüble bei Tübingen, kleines Local in d. Kelter.

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Zu Kemmit (529 unten): kemin und herdstatte ze besorgende." Basler Rechtsquellen I, 104 (1418). Kemin und Fürstett. S. 106 (1419). Kemit, plur. Kemitter; z. Rotw. Stadtr. (II.) (S. Archiv XXXVIII, S. 341.) Zu Kemnate spr. augsb. schwb. Kimnaota, Kirnaota, Ortsname; urspr. domus calefactoria, chauffoir, common house, Wärmestube im Kloster. Mehrere solche Kemnaten im Kloster übereinander mit durchlaufendem Schornstein legte zuerst Abt Roger († 1178) im Kloster Bec an. Otte, S. 60. Kengel (530): 1) bei Mynsinger Röhre: „das pflaster über den Bruch sol man einfassen in ein grossen Wienkengel; derselb kengel behält das Pflaster uff dem Bruch." S. 42. 2) Derselbe: „man mag auch die Federn, die jetzt von den Schaben geletzt ist, dem Habich ussziehen und das Bluot, das davornen in dem kengel ist, usstrucken." S. 51.

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Die Form Kenner (546) ist alemannisch und steht auch in der Constanzer Chronik; bei Mone, Quellens. I, 346 b. Am mittlern Nekar kener.

Zu Kerbe (557), Kerbholz füge ich aus den Basler Rechtsquellen folgende erklärende Stelle (II, S. 786 ff.) von 1719 an: als auch etwann diejenige, so schreibens und lesens nicht zum besten berichtet sich mit schlechtgemachten Kerfhölzern oder Zedeln begnügen lassen; sofern dann jemand zu Beweisung seiner Schulden einig Kerfholz oder Zedel im rechten Fürbringen, darneben die von dem andern Theil fürgezeigte Gegenzedel oder Hölzer gleichförmig erfunden wurden, solle denselben Glauben gegeben; da aber der ander Theil keines Gegenkerfze dels oder Holzes geständig u. s. w."

Das Wort Kerler, das, nebenbei gesagt, augsburgisch-schwäbisch, memmingisch, altwirtembergisch als Familienname gilt, kommt im lauingischen ältern Gewerbeleben vor. Eine Handwerker- und Polizeiordnung vom 17. Jahrhundert hat: „wann ein Kerler, Bäckh oder Burger unter der Schrannen Keren (Kernen), Rockhen verkauft u. s. w.“ Ebenda: „Kerler oder einer, der es wiederverkauft."

Zu Sp. 597, 8, a, sieh auch Fäsch, Kriegs-Wb. S. 441 fl. Kerngülte (607) in schwäb.-augsb. Schriften herkömmlich. Kernrichter fehlt; siehe Volkst. II, 190.

Kerze (614 ff.) als Zunft überhaupt fehlt. In Lauingen war die Bräuerkerze (mit fünf Weinwirten), die Krämerkerze, Weberkerze, die Mezgerkerze, Bäckerkerze. Der Ursprung des Namens geht auf die Jahrtage und öffentlichen Prozessionen, wo die Zünfte eine eigene Rolle spielten. Die grosse Kerze umfasste mehrere Zünfte. Auch eine Bauernkerze gab es in Lauingen. Kerzenhäuslein in grössern Klöstern: „a. 1560 hat der Abt das alt Kerzenhäuslin abgebrochen.“ St. Blas. Stiftgsb. Mone, Quellens. II, 77a. Zu Sp. 617 b: bei brennender Kerze verkaufen war besonders in den Seestädten üblich. Ein uralter terminus, ob im

=

16. Jahrhundert noch üblich weiss ich nicht, ist: kerzan darstrecken, kerzan darlihen bei Jahrtägen opfern. Mon. Zoll. I, 391 ff. (1384). Zu der Form Kessi, Chessi 616 (s. v. Kessel c) vergl. Weist. IV, 311: „das ein Frow kann tragen in ietwäderer hannd ein kessy und eynn wysse jüppen anhaun." „ein wucherisch win und ein hanen und ein kessi.“ S. 355. Kesselseil, Lauinger Flurname. Kesselmarkt in Augsburg (1613). Kesselbrunnerthäle bei Rottenburg. Kesselburg, Volkst. I, 23. (Zu 622 b.)

Zu Sp. 622, 3, c, sieh auch Fäsch, Kriegs-Wb. S. 442 ff.: Kessel, Batterie à Mortiers, lat. cavum terrae in quo mortaria bellica collocantur.

In den Basler Rechtsquellen I, 58 von 1398 kommt ein Haberkessel vor: „daz derselbe Relin einem muller ze Sant Alban einen ziegel ab sinem haberkessel breche u.'s. w."

Zu Kesselflicker (624) muss ich bemerken, dass auch in Süddeutschland die Unehrlichkeit stark zu Tage trat. Rotweiler Verordnungen (Zum Rotw. Stadtr. II; s. Archiv XXXVIII 372) verbieten das Beherbergen der herrenlosen Knecht, Landfahrer, Kessler, Spengler, Zigeuner u. s. w.

Zu Kesselhut (625): wir wellen ouch und gebieten, daz nieman in des lantfriden ziln, kein armbrust, kesselhuot, spies oder gleven füre u. s. w." Landfriede Kaiser Ludwigs von 1334 und 1335 in Schreiber's Freib. Urkdb. I, S. 315.

Kesslertag (628). „Den 5. Juni 1614 war ein Kesslertag in Memmingen, hatten einen Obrichter und besetzten ihrer Gewohnheit nach ihr Gericht. Dingetend 2 Malzeiten, waren lustig und danzetend auf der Gassen." Schorer's Memminger Chronik. 17. Jhd.

Zu Sp. 278 und 630: Ketschschnepfe, Name der schwerfälligen Pfuhlschnepfe, die, vom Hund aufgespürt, wie der Blitz mit einem ängstlichen Ketsch! Ketsch! in die Lüfte sich schwingt. (Taschenbuch für Forst- und Jagdfreunde für 1803, 1804 von Wildungen. Marburg. S. 56.) Als Anmerkung steht dabei: „Sie ist jene berühmte Ziege des Himmels, deren abenteuerliches Meckern, des Männchens Wonnegesang, man an heitern Tagen so oft, wie aus den Wolken erschallen hört. Schon die Alten nannten sie capella coelestis; der Aberglaube hingegen, der es immer mehr mit der Hölle als mit dem Himmel zu thun hat, schreibt dieses Meckern in der Luft, wenn er's in der Walpurgisnacht nicht ohne Schaudern vernimmt, den höllischen Ziegenböcken zu, die zur albekannten Luftreise auf den Brocken den Hexen zu Reitpferden dienen sollen."

Kettenblume ist auch in Schwaben üblich (Löwenzahn); Kind. mach. Ketten daraus.

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Kettenbeisser (grosser Hund), bei Conlin, Z. 636: Ihre Zunge ist wie ein Kettenhund, welcher da alle anbellet." Conlin, die zanksüchtige Närrin. Ein zweifüssiger Kettenhund, a. a. O. „Den ganzen Tag zanken wie ein Kettenhund", a. a. O.

Zu 637 wäre Kettenrauschen einzuschalten; im 17. Jahrhundert in Süddeutschland üblich; „mit ungeheurem Kettenrauschen verschwand das Gespenst." Altes Predigtbuch.

Kettenwerke bildeten auch einen Theil alter Wassermaschinen in

Augsburg.

Zu Ketzer siehe Archiv XXXVIII, 342 (zum Rotw. Stadtr. u. s. w.). Im Freiburger Zinsrodel von 1369 (Urkdb. I, 352) kommt ein „Bürkli zem Ketzerbaum vor.

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Zu 676: Kil. Man nehme nemblich (um die Tulipanen hochfarbig und wolriechend zu machen) einen gemeinen Zwifel oder Küell einer gelben oder roten Dulipan; mache mit einem Messerl etliche, aber nitt gar tieffe schnitt darein; in diese gemachte schnitt oder Ritzen tröpfle oder lasse man einen Saft hinein, von solicher Farb, die man an der Dulipan haben will. Dieser gefarbte Saft dringet sich also ein, dass er einen Theil des Küels

einnimbt; ein ander gefarbter Saft bei einer andern Ritze eingelassen, einen andern Theil des Küells. Wann nun ein solcher Küell in die erden gelegt wird und treibet, schlagt die eingetröpfelte Farb also durch den Stängel hinauff, dass die Dulipan hernach mit ebenselben Farben schön gesprangt, herfürkombt, die man in dem angeritzten Küell eingelassen." ,,Aus diesem sehet ihr, was Christus der himmlische Gartner aus einem gemeinen Weltmenschen, als gleichsam einem gemeinen Blumenküell (Apostel Philippus) für einen vornehmen Apostel erzöglet und herfürgebracht hat." So predigte vor 150 Jahren der Capuzinerprovinzial P. Amandus in Gratz. S. Predigten, in Augsburg gedruckt (1707).

Killhecke, Grosselfinger (zollerisch) Wald, gehört wol auch daher.

Zu Sp. 679 einzuschalten: Kielbogen, arc en carène, keel-arch, ein geschweifter Spitzbogen, welcher in der muhamedanischen Architektur Persiens und Indiens heimisch ist. Otte, S. 61.

99

Sp. 682: Kieme. ,Branchiae, die Kiehmen sind die Werkzeuge, dadurch die Fische athmen." Blancardus, a. a. O. S. 93.

Gehört zu Kilber, Sp. 703 (fränkisch), nicht der fränkische verkürzte Flurname in Worzeldorf (Schwabach) „Espan oder Kilbacker?"

Sp. 842, 2, oben: „Brygmus ist ein Kirren der Zähnen, herkommend von einer gichterischen Bewegung der Muskeln des untern Kinnbackens.“ Blancardus, a. a. O. S. 94.

München.

Dr. A. Birlinger.

Die König Olafs-Sage von Henry W. Longfellow. Geschichtlich eingeleitet und metrisch übertragen von Eduard Nickles.

Aus der Einleitung.

Olaf I. Trygveson, König von Norwegen 996-1000, ein Urenkel Harald Schönhaar's, kam erst nach der Ermordung seines Vaters Trygve (969), auf der Flucht seiner Mutter Astrid vor den Mördern desselben, bei seinem mütterlichen Grossvater zur Welt. Von diesem zu seinem Freund Hakon dem Alten, König von Schweden, geschickt, sah sich die Mutter mit ihrem Söhnlein vor den Nachstellungen ihrer blutgierigen Verwandten, welche noch dazu von deren herrschsüchtiger und hinterlistiger Mutter Gunhild aufgereizt wurden, auch hier nicht sicher und wollte über die Ostsee nach Russland entfliehen, woselbst ihr Bruder Sigurd bei dem König Waldemar (Wladimir I.) in grossen Ehren stand. Auf dem offenen Meer aber wurden sie von Seeräubern oder „Wikingen“ überfallen, und so kam der erst dreijährige Olaf, der bei diesem Ueberfall von seiner Mutter Astrid getrennt ward, nach Esthland, wo er sechs Jahre als Sclave verbrachte. Auf dem Markte einer Stadt dieses Landes traf ihn einst jener Sigurd, welcher in diesen Gegenden für seinen Gebieter die Abgaben eintreiben sollte; ein Erkennen erfolgte sofort, und der Oheim brachte den jungen Vetter an den Hof der Königin Allogia, einer der Gemahlinnen jenes Königs Waldemar, wo er, in gleicher Gunst bei Fürstin und Fürst, neun weitere Jahre verlebte und zu hoher kriegerischer Würde emporstieg. Aber durch die Einflüsterungen böser Zungen verdächtigt, sah er auch hier seines Bleibens nicht länger, und so begann der 18 jährige Königssohn (987) ein Abenteurerleben, das ihn nach Wendland (das Land zwischen den Mündungen der Elbe und Weichsel) und Friesland, nach Sachsen und Griechenland, und zuletzt nach den Scilly- und Hebriden-Inseln führte. Auf einer der erstgenannten sagte ihm ein Mönch voraus, er werde einst den norwegischen Thron besteigen, und ertheilte ihm die christliche Taufe, worauf Olaf, benachrichtigt von der erbitterten Stimmung des Volkes gegen den zeitweiligen Usurpator

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