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nonici Auguftæ ad fanctum Mauritium... M. D. XII." nimmt als achtes Stück dieser Ausgabe seinen Anfang: Prognofticon ex Ethrufco fermone in latinum traductum ab Anno domini M. D. IX. usque ad finem mundi. Er besteht aus 30 Propositionen, fasst aber nur vier Seiten. Wichtiger sind die folgenden Prognoftica des Jakob Heinrichmann), mit der Überschrift:

Prognoftica alioquin barbare practica nuncupata, ad Jacobo Henrichman latinitate donata, paucis quibusdam annexis, quæ in priori lingua non reperiebantur. Tetraftichon ejusdem Henrichmanni Ut ventura fcias hæc tu prognostica vera

Pellegito fapiens, fcriptaque falfa fuge

Unius nec erunt anni prognoftica tantum

Sed rara funt eadem tempus in omne fequens.

Henrichmann's Practik ist eingeleitet durch einen Brief: „Nobili et generofo viro Chriftophoro Baroni, de Swartzenbergo, et illuftri poetæ Henrico Bebelio Jacobus Henrichmann Sindelfingenfis S. P. D. Ex Suertzlochis, undecimo Kalendas Martias, Anno, octavo, ultra fesqui millefimum." Am Ende steht:

J. H. Spes mea Chriftus. R. S. M.

Diftichon Chriftophori Baronis de Suartzenbergo in prognoftica J. H. præceptoris.

Henrichmannus predixit tibi vera futura

Hic nullum fallit, tu bene crede mihi.

Der noch folgende Inhalt des Buches begreift schliesslich 10 kleinere lat. Gedichte, die für uns von keinem Interesse sind und es erübrigt nur noch die Erwähnung, dass Bebels Wappen nochmals auf der Rückseite des letzten Blattes sich befindet und unter demselben die Worte: „H. Bebelius Iuftingenfis poeta laureatus." Das Buch schliesst mit der Bemerkung einiger Druckfehler.

Jakob Henrichmann (Heinrichmann) aus Sindelfingen, Landsmann und Schüler Bebels, dem er und zugleich dem Baron Christoph von Schwartzenberg seine witzige Spottpraktik „Prognoftica“ zum Lesen überschickte und zugleich ersteren bat, sie seinen Facetien anzuhängen. Veranlassung zur Abfassung gab ihm vermuthlich die älteste bis jetzt bekannte Schrift dieser Art: Practica teutsch meister Hans Holben. Nürnberg durch Hannsen Auchs (6 Bl. 4.), um 1480, sowie wiederum diej. Henrichmann's den späteren meistens zur Vorlage diente. Übrigens waren unter gleichem Titel (nach Gödecke Pamphil. Gengenbach 627) des letzteren Prognoftica schon einige Jahre vorher als besonderer Druck- und die gegenwärtige scheint denn eine verbesserte Arbeit zu seyn unter dem gleichen Titel erschienen: PrognoAtica alioquin barbare practica nũ | cupata: ab Jacobo Henrichmann: tati | ni

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Panzer Ann. Vol. VI. p. 57. Nr. 263. Gras Büchermerkwürdigkeiten S. 19. Suhl Verzeichniss S. 41. Zapf 174 197.

1514,

In hoc libro continentur

-

haec Bebeliana opufcula nova adolefcentiæ labores.
Epiftola ad Petrum Jacobi Arlunenfem de laudibus
et auctoribus facetiarum.

Libri facetiarum jucundiffimi, atque fabulæ admodum ridendæ.

Epiftola ad Cancellarium de laudibus, et philofophia veterum Germanorum.

Proverbia germanica in latinitatem reducta.

Mithologia hoc eft fabula contra hoftem poetarum. Elegia in obitum doctoris Henrici Starrenvuadel praeteritorum vaticinatoris.

--

tat: donata... | Am Ende: Argentiun Joannes grüninger imprimebat | MDviij. Adolpho caftigatore. (31⁄2 unbez. Bl.) 4). Die Widmung ist datirt,,undecimo saledas Martias: Anno octauo vltra fesquimillefimum." Die Lebensnachrichten über ihn sind sehr dürftig. Er lehrte zu Tübingen einige Jahre die Rechte, war der augsburgischen Kirche Canonicus und vicarius generalis in Spiritualibus, wie auch der schwäbischen Standesgenossen Triumvir" (vergl. Veith Bibl. Auguft. I, 86 ff.) Im J. 1514 war er Rath des Bischofs Heinrich von Lichtenau in Augsburg. In seinen den Humanismus fördernden Bestrebungen wurde er nach seinem eigenen Geständniss von seinem Lehrer and Freunde Bebel aufgemuntert. Dass er sich nicht geringe Verdienste um die lat. Sprache und ihre Grammatik erworben habe, bezeugt Caspar Cruciger. welcher in seiner Oratio de initiis, progrefsione et incrementis ... Tom. V. p. 383 sagt, dass in Reinigung der Grammatik von den Ungereimtheiten und in der Anleitung zu einem besseren Gebrauch und Verstand der lat. Sprache und der Schriften der Classiker vor Heinrich Bebel und Jacob Heinrichmann Niemand in Deutschland gewesen sey, der sich diesem wohlthätigen Geschäft unterzogen habe und dass man also die Einführung derselben diesen beiden Männern zu danken habe.

Heinrichmanns Prognoftica sind wieder abgedruckt in Gartnerus dicteria 1598 ff. Sie beginnen (in der Ausg. Francof. 1619. 8. welche mir zur Hand ist) auf Bl. Tь :

Aureus nummus hoc anno paruus erit, & modicus apud pauperes. Multae futurae funt illo anno tenebrae mediae noctis, praefertim tempeftatum.“

Vergl. die Bibliothek der ehemaligen Benedictiner-Abtei Zwiefalten. Beitrag zur Literaturgeschichte d. Mittelalters, namentlich Württembergs. von Dr. J. F. L. Th. Merzdorf, Grossh. Oldenburg. Bibliothekar. Serapeum XX, Nr. 1 2.

Christoph Baron von Schwartzenberg, Zeitgenosse und vermuthlich auch Geschlechtsverwandter des Johann von Schwartzenberg, des Verfassers des „Memorial der Tugent." Vergl. Gödecke Gr. I, 214–215.

Elegia Hecatosticha de inftitutione vitæ Bebelii dum peftis Tubinge graffaretur. M. D. II.

Elegia ad Apolloniam puellam pulcherrimam de meditatione venturæ mortis et fenectutis.

Ad Thomam Vulophium juniorem de laude doctorum et poeticæ.

fem.

Egloga contra vituperatores poetarum.

Epitaphium Cytharedi ad Joannem Streler Ulmen

Cantio vernacula.

Laus muficæ.

Apologia poetæ

de ftirpe fua.

Elegia Cimonis ftulti qui ex amore factus eft prudentiffimus.

Nova et Addita.

Novus liber facetiarum. Prognofticon feu practica utilis et vera

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Hæc omnia per auctorem correcta, cum quibusdam additionibus. Am Ende: Argentorati. denuo Ex Aedibus Matthiæ Schürerii. Menfe Augufto, Anno M. D. XIIII. Regnante Imp. Cæf. Maximiliano P. F. Aug.

4.- 4112 Bog. Rückseite des Titels bedruckt, letzte Seite leer. Ohne Blätterzahlen und Custoden, aber mit Signaturen, welche dop pelt, nämlich mit Aa Zz anfangen und einfach mit a e sich wiederholen. Auch hier verschiedene zwei Bogen ineinander. Gesperrte Zeilen roth. In Dresden.

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Der Inhalt stimmt mit dem des vorhergehenden Druckes durchaus überein und es sind nur die Abweichungen in der Reihenfolge der einzelnen Stücke anzuzeigen. 1. Auf der Titel-Rückseite stehen hier die beiden Gedichte: „Henrici Bebelii ad Lectorem" und „Maximiliani Tranfylvani Bruxellenfis... Bebelianarum", während sie in der vorhergebenden Ausgabe nach dem Briefe an Gregor Lamparter ihre Stelle haben. 2. Auf diese beiden Gedichte oder Epigramme folgt ein Brief an Peter Jacob von Arlun, worauf die Facetien anfangen. 3. Dem

zweiten Buche derselben geht abermals ein Brief voran: Epiftola Henrici Bebelii ad Pe. Arlunenfem de laudibus et auctoribus facetiarum. Ad eundem Petrum Arlunenfem utriusque juris doctorem et patronum fuum H. B. Iuftingenfis... Tubinga, fexto Idus Semptembres. 4. Am Ende des zweiten Buches der Facetien steht erst der Brief an Gregor Lamparter, der in der vor. Ausg. sogleich nach dem Titel folgt. 5. Auf diesen folgen unmittelbar die Proverbia germanica. 6. Das Wappen Bebels (Rückseite des Bog. Ooiij) entbehrt unten der oben erwähnten griechischen Worte. 7. An einige nun folgende kleinere Gedichte mit einem ihnen voranstehenden Briefe an Thomas Wolph *) den jüngeren, an deren Ende wie im vor. Drucke steht: „Ex Fonte Blaui“... reiht sich ebenfalls ein besonderer Titel mit dem dritten Buche der Facetien und dem voranstehenden Briefe an Veit von Fürst. 8. Das Wappen Bebels fehlt hier auf der Vorderseite des letzten Blattes und die Rückseite ist frei. Von dem auf dem Titel versprochenen „AdditioDes" versichert Zapf (a. a. O. S. 203) nichts gefunden zu haben, „aber", fügt er hinzu, wie noch heut zu Tage so manche Verleger gewisse Vortheile benutzen, so benutzten solche auch jene in den älteren Zeiten".

Göz Merkwürdigkeiten d. k. Bibl. zu Dresden. Panzer Ann. Vol. VI. p. 67. Nr. 336.

1516.

Bebeliana opufcula nova et Florulenta Nec non et adolefcentiæ labores librique Facetiarum. cum multis additionibus luculentis. (Grosser Druckerstock mit dem Namen des Druckers: „Guillaume Viuien“). Venundantur in vico divi Jacobi ad interfignium fancti Georgii in offieina Guillelmi Viuien.

Am Ende: Parrhyfiis ex ædibus Nicolai de Pratis (Duplessis: Pontis") Menfe Julii. Anno M. D. XVI.

4. 98 unbez. Bl. Rückseite des Titels bedruckt, letzte Seite leer. Ohne Bezifferung und Custoden. Signaturen von A R, worunter verschiedene doppelte Bogen.

Diese Pariser Ausgabe, im Wesentlichen nach derjenigen von 1512 gemacht, nimmt in der Reihe der Bebel'schen Schriften einen vorzüg

Thomas Wolph der jüngere, Kanonikus und Professor zu Strassburg, † zu Rom 1509. Er stand wegen seiner Gelehrsamkeit und Beredtsamkeit in grossem Anseben. Sein, Epitaphium conditum a Beato Rhenano Seleftatino findet sich in G. v. Kaisersberg's Nauicula fatuorum, Ausg. 1511. Fol. Bl. Cevja.

Archiv f. n. Sprachen. XL.

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lichen Rang ein, weil sie sich vor allen anderen sowohl durch die Schönheit ihres feinen Papiers als durch die ihres niedlichen Druckes so wie überhaupt durch ihre Seltenheit auszeichnet. Auf der Rückseite des Titels erscheinen Gebete, welche in keiner anderen Ausgabe stehen und auch nicht von Bebel selbst sind. Zapf a. a. O. S. 205 stellt die Vermuthung auf, dass die Werke Bebels damals für die Schuljugend bestimmt gewesen und diese Gebete vor Anfang des Unterrichts gebetet worden seyen womit sich nur die Scherzreden in einem und demselben Buche nicht wohl vereinigen lassen, obgleich er meint, „auch sie ständen keineswegs im Wege, denn damals habe man der lieben Jugend-,,die Dummheiten, Albernheiten und das unsittliche Verhalten des Klerus dadurch anschaulich machen wollen, um sie dadurch von dergl. Dingen abzuschröcken und auf Vernunft und Sitten zurückzuführen, und auf diese Art möchten sie auch von den Lehrern erklärt und erläutert worden seyn." Es müssen dies sehr angenehme und erbauliche Unterrichtsstunden gewesen seyn,

Das zweite Blatt enthält den Brief Bebels de laudibus atque philosophiae German. vet. an Gregor Lamparter, das dritte vier „Argumenta feu præfationes" von denen uns das erste „Ad Lectorem" bekannt ist. Auf dieses folgt hier: „Ad Candidum lectorem N. B. T. carmen semper multijuga fecunditate horum opufculorum recenter parifiis editorum nec non et clarorum germanie doctorum". Auf der Rückseite erscheint: „Maximiliani Tranfylvani Bruxellenfis... (vergl. oben) und unmittelbar darunter als neu eine Erinnerung an den Leser: „Ad lectorem pium paranefis feu admonitio. Luculentas Poggii floreatini facetias his in caracteribus alibi memoriæ proditas: qui voluerit fibi comparare perpulchraque proverbia feu adagia Gallorum trita et communia poterunt eadem haberi cum cæteris operibus tam Bebelianis quam DeSpauterianis atque Menandrorum facile principis doctiffimi Herafmi (sic) apud ipfam bibliopolam in angiportu Claufi brunelli Parrhifiis commo

rantem.

Vale impreffum.

Sesqui millefimo decimo sexto."

Die Vorderseite des 4. Blattes bringt Bebels Brief an Jacob von Arlun, aber unten mit der falschen Jahrzahl „M. D. XVI." statt M. D. VI. und unter demselben: „Documentum. N. B. T. Salubræ. Tentamenta cave: facti circumfpice finem:

Aut fuge: vel pugnes: ni temeretur honor".

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