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Von Kunig Utl in Bayrn, so zu Re
genfpurg baufet, wie das Erzbistum und
Stat Larch under Lintz verprant
ift worden.

Herzog Utl, wie obgemelt, Herzog Haunprechts Sun, war nit anbaims, was am Hof feines Vettern Herzog Carls, und da die Haunen und Abern, ain unglaubig Volck, als dan zur felben Zeit unter der Ens binab, im Erzherzogtum Oesterreich und Crain, Ungern wonent, borent, das die Land alfo verwieft, und ire Fürften abgestorben waren, verprenten fie und verbörten alles, was die Bayrn unter der Ens betten, gewunnen darzue die gros Statt Lorch under Lintz, alda das Erzbistum bisber difer Land gewesen war, verprenntens alles in Boden ab mer mocht, der foch darvon uber die Ens berauff gen Paf fam wertz. Herzog Utel da er böret, wie fein Vetter Herzog Carl mit Tod abgan. gen war, eylt er in Bayrn, fuert mit im binweg aus den Frawenzimmer fein Muemen Jungfrauen Goldtrauten vorgenants Herzog Carls Dochter, nams zu der Ebe, bielt Hochzeit allbie zu Regensburg, und fchrieb fich Kunig, wolt unter den Kunigen von Franckreich, weils ubel baufe

ten ,

nit mer fein, veracht die felbigen. Herzog Carlman und Pipis mergenants Herzog Carls Sun und Gebrueder der Ku. nigen Hildtraut Vormalter des Kuniglicben Haus Franckreich die zugen mit Heers Kraft berauf in Bayrn. Ir Schwa ger der Kunig Utl kam in auch entgegen

und

und auf dem Lechfeld vor Augsburg, ka-
men die Schwäger und die zwey Heer zu
Samen. Doch Kunig Utl lag under, muest
weichen gen Regenfpurg in die Statt, al.
da molt er feiner Schweber warten
fich weren, Herzog Carlman mueft wider
in Sachfen, die auch auf waren. Her-
zog Pipis nam das Oberland ein, nemlich
Freyfing und allda alle Gegent dafelbs
berumb. Hielt alda Hof und jagt; fchickt
nach Jeinen Gemabel Frawen Bretba, die
lag am Wirmfee drey Meil oberbalb Mün-
chen in aim Schlos nider, gebar ain Sun,
den nents nach feinem Anberrn mergenan.
ten Hertzog Carl, ist nachmals Kayfer
Carl der Groß und erft teutsch Kayfer.
Haift das Gefcblos noch Carsburg, und wird
von den Inwonern in befunderen Ebren
gehalten, und gezaigt. Alda bauet difer
Zeit etlich Kirchen Herzog Pipis in obern
Bayrn. Es baift noch ein Dorff von im
Pipisbaufen, und alda die Ilm entspringt
oberhalb Pfaffenhofen Pipisried, oberhalb
München an der far Pipisbaeb, ist jezo
das Clofter Schefftlarn, und Piping an der
Wirm ain Meil von München gen Augs-
burg mertz, alda er uberal S. Dionyfio
der Kunig in Franckreich Patron Kür-
cben bat bauen lassen. Indem kam Her-
20g Carlman wider aus Sachfen in Bayrn,
ward die Sach unter den Fürften und
Schwebern taidingt, der Herzog Utl mueft
fich nur Herzog und nit Kunig Schreiben
in Bayrn.

Von den Stifften in Bayrn bey disem
Herzog Utl.

S. Bonifacius Erzbischof zu Mainz,

S.

Pirmen Bifchof von Mez, S. Virgis lius Bifchof zu Salzburg, Dionifius Ertzbifchof zu Paffam feynd difer Zeit am Hof bey Herzog Utel gewesen, und vil frummer gelerter teutfchen Leut mer, parr der Sach auch unains durcheinander von aines ungelerten bayrischen Pfaffen wegen, umb den Widertauff, verklagt ainer den als anderen vor dem Babft Zacharias man dan noch in den Bebstlichen Rechten find.

Und bat difer Herzog Utl geflift am aller ersten das Erzbiftumb Paffam. Nach dem Lorch verprent ward, bat er gen Paffan Münch und Pfaffen gefezt, weiter bat er geftift die Clöfter Ober und nider Ofterbofen, alda er mit feinen Altaich, Gemabel begraben ligt; Mänfebe, Pfafenmünster, Altmasmünster, Ifm, Ilmünfter, Tegernfebe, Beurn, S. Polten in Ofterreich, Schlechdorf, Sandam, Siuerftat, Polling Staffelfebe, Wellefprun Kochel. Sein Sun Herzog Theffel bats nachmals alles geweitteret.

Nachdem raift Hertog Utl in Franck reich feinen Vetter und Schwager Pipis nach, der fueret uberal in Gafconien, Sachfen, Italien, vil Krieg: Herzog Utl balf im kriegen, war fein Obrister Feldbauptman.

Wie die alten Kunig in Franckreich abgefezt und gen Regenspurg in fant Hei

meran Clofter ver/pert wurden.

Nd da die Kunig in Franckreich also

gar nichts des Regiments achteten, kamen die teutfchen Fürfien zu Mainz zufamen, und fezten Kunig Huldreich ab, machten Herzog Pipis zum Kunig in Franckreich, und fuerten gen Paris, festen im ein, mueften im die Franzofen Erbbuldung thun. Herzog Utl fuert mit im den abgefezten Kunig Huldreich in Bayrn mit fampt feinem Gemabel der Kunigin mit Namen Geyfell, Kunig Huldreich ward verfpert in das Clofter S. Haimeran zu Regenfpurg. Da mueft der arm Kunig ferben, fein Gemabel in das Frawen Kochel, fiben oder acht Meil von München am Kochellebe; da muft fy verfpert fein, und ain Clofter - Fram bis in ir End pleiben.

Ift aber daffelb Clofter zerprochen, die unglaubigen Unger babens ötwan verprent. Das obgenant ift als gefcheben, da man zalt nach Chrifti Geburt fibenhundert zwey und funfzig Jar.

Nachdem Schicket Herzog Utl feinem Sun Herzog Theffel den dritten zu Kunig Pupis, und Herzog Utl_ift geftorben, als man zalt nach Chrifti Geburt fiben bun dert funf und fechzig Jar. Ligt wie obgemelt mit feinem Gemabel Hildtraut zu Ofterboven. Im dritten Far darnach starb auch Kunig Pipis, lies awen Sun under

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im, Kunig Carlman und Kunig Carl. Di
fe thailten Franckreich und Teutfcbland
miteinander. Kunig Carlman Starb im
dritten Far feines Kunigreichs, als man
zalt von der Menschwerdung Chrifti fiben-
bundert ains und fibenzig Far.

Von Herzog Theffel und feinem Sun
Herzog Dieth dem achten und lezten.
Fürften in Bayrn: was Herzog Thef

fel fur Clofter geftifft hab.

, von

Herzog Theffel der dritt bat nach feines Vattern Herzog Utls Tod ganz Bayrn regiert, und in Regenfpurg Hof gebalten. Het von Stund an ain Landstag zu Dingelfing an der Ifar. Alda fein gewefen Bifebof Mang von Neuburg Augsburg Bifchof Alm, der Bifchof von Sebin oder Brixen, S. Virgilius Bifchof zu Salzburg, der Erzbischof von Palam, Simprecht Bifchof zu Regenfpurg, Erb Bifchof zu Freyfing, Oportun Abbt zu Manfebe, Wolfprecht Abt zu Nideral tach Albrecht Abt zu Tegernsebe, Atto Abt von Schlechdorf, Otto Brobst zu Ill. münster, Landfrid Abt zu Beuren, Al. bon Abt von Sandam, Rutgard Abt von Weffesprun, Ernst Abt von Oberaltaich, Regenprecht von Pfafmünster, Volckbart Abt zu Ofterboven, Berchtold Abt vom Chiemfebe, Segidio Abt zu Weltenburg. Von S. Haimeran Kirchen und was Herzog Theffel fur Clöfter bauet und Land zum Glauben pracht, und bekert hat.

WEiter bat Herzog Tellel erweitert durch Simprechten den Bischof zu Freyfing S. Haimeran Kirchen, die damals der Thumb war, der gleichen zu Paffam und Salzburg, die Stift S. Valentin bat er von Trient gen Paffau gefuert, S. Corbinian von Mayes gen Freyfing. Er bat geftift Mattfebe; S. Florin, Krembmünster in Ofterreich da im ain Schwein ain Sun erfchlagen folt baben: Munchsmünster, Schefftlarn, Schliers und Ensdorf.

Es bat auch Herzog Teljel Kernten und die Steyrmarckb zum Chriftlichen Glau ben pracht; dabin S. Virgilius und Bifchof Ofwald gefchickt, die haben alda predigen mueffen.

Wie Herzog Dieth zu Rom tauft ward.

Difer Herzog Theffel erwarb bey feinem Gemabel Leutburg ain Sun, bres Dieth der acht den fchickt fein Vatter gen Rom im Far, als man zalt nach Chrifti Geburt fibenbundert zway und fibenzig Far, und ward alda am Pfingstag tauft vom Babft Adriano dem erften. Ward nachmals zum Herzog erwelt, von Sei nem Vatter ins Regiment gelaffen im Jar nach Chrifti Geburt fibenbundert acht und fibenzig Far.

Ε

Von Kunig Carl und feinem Vetter
Herzog Teffel in Bayrn, wie fie der
Sach unains waren, bis ainer den
andern vertrib, und Carl das Land
Bayrn und die Statt Regen-
Spurg einnam.

ALs man zalt nach Chrifti Geburt fiben.
bundert und achtzig Jar, ward Herzog
Theffel in Bayrn und fein Vetter Kunig
Carl der Sach unains, fie waren nur Ge-
fchwifter und Kind miteinander.

Kunig Carl bet nur Sorg, fein Vetter Herzog Teffel aus Bayrn wurde im zu mächtig werden. Darumb da die bayrifehen Fürfen Herzog Tbeffel, fein Sun, Herzog Dieth, fein Gemabel Fram Leutburg ain Botschaft gen Rom zum Babft fchickten, molt fe Kunig Carl nit durchLaffen. Difer Kunig Carl bet Kunig Defiderium aus Welschland gefangen, und im Welschland geborfam gemacht. Obgenan ter Herzog Theffel war Kunig Defiderii Aiden und Dochterman, bet gern fein gefangenen Schweber gerochen; doch die Sach die ward getädigt, Kunig Carl und Herzog Theffel kamen zu Worms zufamen, machten ein Bündnus und Frid miteinan

der. Uber etliche Far marn Herzog Thef-
fel und Kunig Carl der Sach wider un-
ains, Kunig Carl pracht vil Volcks auf,
wol drey Heer wider die Bayrn, er zoch
felbs auf das Lechfeld für Augsburg, da
kam im auch entgegen mit waebrenter Hand
Herzog Theffel, und lagen gegen einander
vor Augsburg, die Sach ward aber tai-
dingt, das baid Partay abzuben, und ward
ain Reichstag das nächst Far bernach gen
Ingelbaim bey Maintz gelegt, beruft und
ausgefcbriben, dabin Herzog Theffel, fein
Leutpurg kamen, warden fie alle gefangen
Sun Herzog Dietb und fein Gemabel Fram
von Kunig Carl, Herzog Theffel muest fich
befcheren laffen, mueft ain Bertling wer-
den. Sein Sun Herzog Dieth ain Pfaff,
fein Gemabel Leitburg ain Clofter Fram.
Wurden alfo alle in das Clofter verftof-
fen gen Larishaim in der Pfalz am Rhein
ligent, verfpert; und nam Kunig Carl
ganz Bayrn, die Stat Regenfpurg on alle
Schwertfchlag ein, fchickt fein Volck
muften die Burger buldigen, die
bayrischen Bischof waren all fast auf Ku-
Fürft entgelten.
nigs Carls Seitten, das mueft der arme

dabin

Von Kunig Carl, wie er in Bayrn und gen Regenfpurg kam.

man zalt fibenbundert neun und achtzig Jar waren die unglaubigen Haiden Haunen und Abarn genant, in Osterreich und Ungern damals wonend auf zuben bis an die Ens. Die Bayrn kamen in entgegen, fchlugen fich miteinander, kam auf haiden Seitten vil Volcks umb , zugen baide Partbeyen wider baim.

Im nechten Far darnach zog Kunig Carl felbs aigner Perfon in Bayrn mit einem Frawenzimmer und feinem Sun Kunig Ludwig, kamen gen Regenspurg, bielt alda wol bis an das viert Jar Hof, fom

Ccc cc 3

let

let groß Volck wider die Haunen und Abe ren, und zog an die Ens und gar binab auf das ungarisch. Blib drey Far in Bayrn, bebt den Krieg wider die Haunen und Unger an, der weret acht Far aneinander und erweiteret Kunig Carl das Land von der Ens bis an die Teifa und Saw ; vertrib die Haunen und Abern, fezt Bayren und ander Teutfcb, auch Winden und Sclaven in die Land.

Wie Kunig Carl im vierdten Jar wider aus Bayrn und Regensburg

zog.

ALS man zalt nach Chrifti Geburt DC CXCII. Far im Herbft, zog Kunig Carl wider von Regensburg hinauf an die Altmül, als er nun wol bis in das vierde Far in Bairn und zu Regensburg Hof ge balten bette wolt die Radnitz und Altmül zulamen graben laffen, damit man auf der Thonam auf dem Waffer in die Altmül, von danen in die Raednitz, nach mals in den Main, zu lezt in den Kbein faren mocht ;, aber es ward ain Arbeit umfunft.

Wie Kunig Karl Romischer Kayfer
ward.

Als man zalt nach Chrifti Geburt gleich
achtbundert Jar da zog im Winter
Kunig Carl gen Rom
ward alda zu ai
rem Römifcben Kayfer erwelt und geweiht
am Weibnächttag da man zalt von Chri-
fi Geburt achtbundert und ain Far, und
bat alfo das Keyfertumb in das Teutsch-
land pracht.

Wie Kayfer Carl wider in Bayren und

gen Regenfpurg kam.

Als man zalt nach unfers Herrn Geburt achtbundert drey Jar kam Kayfer Carl wider in Bayren gen Salzburg und Regenfpurg, verbort alda des Kriechifchen Kayfers von neuen Rom und Conftantinopel Botfchaft, macht mit im ein Vertrag, fie thailten das Römisch Reich miteinander, richten Brief und Sigel darum auf. Die Griechen dem Keyfer in Conftantinopel oder newen Rom verdroß bart, das fich Kayfer Carl und die Teutfeben der alten Stat Rom des Römifchen Reichs beroben in Nidergang und Kayfer ichen Namens Titel und Würde unter wunden bet: aber es balf nit, dan Kaifer Carl und die Teutfchen gaben nichts darumb. Wolten wol auch Conftantinopel und das Römifcb Reich im Aufgang der Sonnen darzu baben, ftelten auch darnach. Aber die Sach ward taidingt wie oben erft. mal gemelt ist und ward ain ewiger Frid unter inen angeftoffen, nemblich zwischen den zweyen Kayfertbumben.

Von der ftainen Bruck zu Regenfpurg.

ALS man zalt von Christi Geburt MCXXXV. Far ift gar ain baiffer und dürrer Summer gewesen, baben die Berg

und Walder prunnen fein die Päch aus. gedort, wan man ain Schweffel oder dergleichen etwas auf die Erden warf, fo zundet es fich felbs an. Difes Far bat der allerreicbift Fürft Herzog Heinrich der zehend aus Bayrn, Sachfen, Tufcan, auch in Schwaben mächtig, mit fampt den Burgern zu Regenspurg die ftainin Bruck da felbs über die Thonam zu bawen angefangen. Ift volbracht worden, als man zalt von Chrifti Geburt MCXLVI. Far,man bat zeben Far bis in das aylft daran baut. Die Bruck über den Reng baben bernach die von Regenfpurg gebaut, wie die Wappen dafelbft an zaigen.

Befchlus des Buechs.

DAs bab ich alles auf das allerkurtzest

überloffen, das man doch greiff und merckb wie es alfo ungegrundte Merle fein dasjenig das die ungelerten Schoten zu Weib S. Peter gedicht baben. Sie haben nit mol liegen konden dan niemand bas liegen kan der die Warbait fagt. Es bat Kayfer Carl nie kai Swert umb Bayrn und die Stat Regenfpurg auszogen, bats auch nit zum Glauben pracht. Es ist ganz Bayrn und die Stat Regensburg wol dreybundert Far zu vor Chriften gewesen, ebe und Kayfer Carl komen ist. Das ist wol war das Kayfer Carl aus Bayrn ain Kunigreich gemacht bat und gros mer dan bundert gefchnürter Meil erweittert bat von dem Wafferflus der Ens bis an die Wafferflus Sam und Teiffa. Aber bab, und es Gott baben wil, wil ich mer es ift jezund genug, wan ich bas der Weil berfür an den Tag bringen. Es baben nachmals einig in Bayrn regirt und baben zu Regenfpurg gemaincklich Hof gehalten. Die Jein auch nachmals Kunig in Franckreich und Römifche Kayfer worden, wie ich mit Grund aus alten Briefen zu feiner Zeit im vierten Buech meiner Chronick beweife.

Von andern Nämen der Stat RegenSpurg von den Ungelerten und Kuchen Lateinern und München erdacht.

DAs in der Kirchen zu Weib S. Peter ftet gefcbriben, if alles ungelerter unerfarner Pfaffen und Munch Schuld Tand und dumer Hirn Traum, alda unter andern gelefen wird, wie dife Stat fiben Namen gebabt, bab gebaiffen: Tiburina, die vierecker Stat, Imbripolis, Reginopolis, Hie topolis, Ratispona, Regenfpurg.

Tiburina ift nit Regen/purg fonder gar aine alte grosse Römfche und welsche Reichftad im Land, fo wir izo Karnten baiffen, wie dan Eugippius fchreibt,der in difen Lande zu Paffam gelebt bat,als man zalt nach Christi Geburt vierhundert fechzig Far. Fezge nante Stat baben auch die unglaubigen Teutfchen ausprent. Man ficht in Karnten das Burgstal nocb, ift alda auch ain Biftumb, und zu jetzgenanter Zeit dafelbs Paulinus Bifchoff gewefen.

Regenfpurg bat wol, wie oben genugsam anzaigt in der Römischen Zungen Augufta

oder

.

oder Tiberina gabaisen, das ift Auguftus Burg in dem Ebren Augufti des andern Romifchen Kayfer von feinem Sun Tiberio, fo der drit Römisch Kayfer ist gewesen, gebauen, und war albier obgenanter Zeit Lupus Bifchof, den die unglaubigen Bayrn erslagen baben, wie dan oben gefcbriben ist.

Oben ist auch mit Grund anzaigt, wie Regensburg genant fey worden Metropolis Ripariolorum, Caput Limitaneorum, Quartanorum Colonia. Warumb aber, ift daffelbig gnugsam ausgestrichen. Die Ungelerten haben nit verstanden, was das Wort Quartanorum in der Römischen Sprach baift, baben gemaint, es baift die vierekat Stat, fo baift es weit anders. Nemblich das Kriegsvolckb der vierten Legion, das ist der auserklaubten, auserlefnen, geftiften on Zall der Romifchen Kriegsleut, als ich dan oben auch anzaigt bab.

Reginopolis, Hietopolis, Imbripolis feind alles erdicht Namen von den Ungelerten und vom Wort Regenfpurg gezogen, das erft ift balb Teutfcb, balb Griechisch, das drit balb Latein und balb Griechisch. Dan Polis baift Griechifch ain Burg, und Imber ain Reng, Hietos Griechisch, warumbs aber unfer Lateiner Ratispona nennen, bab ich noch kain gründlichen Bericht und Urfach fun. den. Ettlich Gelert die nennens Ratispon tem, das zuvor von Flössen ain Pruck über die Thonam ebe und die ftaine Pruckb gebaut ift worden, gehabt fol baben. Dan Ratis ift Lateinisch ain Flos Pons ain Pruckb.

Aus was Urfachen fie Regenfpurg baift, ift oben angezeigt, fie wird in den gar alten Lateinifchen Kayferlichen Brieffen niendert Ratispona genent. Kaifer Carl nents in Latein Reginoburgium. S. Wilibald der erft Bifchof zu Aichstat, der fast gelert zu feiner Zeit ist gewesen, nenens Regina, nit on funder Maifter/chaft. Dan wie Augsburg Augußa im Latein kunftlich, alfo machens auch Regina. Wiewol Reginoburgium am rechtiften ift. wie es der Kayfer Carl der Groß zu feiner Freybait, die er dem Clofter S. Haimeran geben bat, nent. Wiewol ich auch find in den Landftraffen des alten welfcben Romifchen Reichs, fo der XVI. Romifch Kayfer Antoninus Pius beschriben bat, und nun auch im Truckb ausgangen ist, das die Römer zwo Reichftät und Befazung nit weit von Regenfpurg gehabt haben bey drey Meilen. Die erst auf der Landstraß von Palam gen Augsburg bat gebaiffen Regium,

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ist jezt das Dorff Röchling an der Laber wie es die welschen Meil anzeigen. Die ander wurd genent Reginum, ift das gar alt Burgftal, so noch gezaigt wird oben auf ein Berg an der Thonam, in der Salleram ften die Thor noch, baist auf dem Ring, dife zwen Nämen und zwo obgenant Stett, das die Namen gleich ainander feind, wie aus alten Hiftorien, ettlich auch mit gar ungelert fur Regenfpurg, doch allein aus Ünwissenbait.

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L weich

Es ftebn in der Lugent in der Kirchen zu Weib fant Peter vor dem Thor noch wol mer Lugen: als, das die Schotten zu Kayfer Carls Zeiten berkomen folten fein, fo fie erst (wie dan ir aigen Handfcbrift Sigel und Brief zu nider und ober Münfter, zu S. Mang zu S. Mang, zu Walderbach beweisen) in Kayfer Hainrich des vierten Zeiten, da man zalt nach Chrifti Geburt MLXX. Jar, berkomen fein. Si wollen auch aus fant Erbart nur ain Schotten machen wider alle alte Schrift und die Warbait. Was für ungefchickt, ungelert Leut fie feind, zaigen ir aigen Grabftain und an. der ir Schrifft an. Davin fie die Kirchen daus vor der Stat, alfo baift fie Kayfer Hainrich der viert in ainen Brieff Petrum confecratum das wer alda S. Pea ter geweiht ift worden. Solchen Irfal bat auch anzaigt, vor anderthalb bundert Jaren Conrad von Majenburg, die felben Žeit Thumbberr und Thumbpfarrer zu Regensburg. Es hat auch folches ungefchicktes Volck weder das Alpbabet noch den Donhat recht verstanden und kundt, ich gefchweig, das fie die alten Monument, Antiquitäten und alte Gefchicht verften follen. Aber wie ain alt Sprichwort ist, die Welt wil je betrogen fein. Dergleichen Pindarus der gelertift, buftigift griechisch Poët Schier vierhundert Far vor Chrifti Geburt zu Kunig Hieron in Sicilien geschriben bat, felzame Gedicht, Merlin bort der gemain dicht vorülen

narrat Mann lieber dan die Warbait. Allo babt ir die war recht und grundlich der alten Stat Regenspurg Beschreibung mit alten angebeften Hiftorien wie die Römer das Land eingenomen, die Stat Regenfpurg erobert baben, und zu welcher Zeit die bayrischen teutfchen Fürften wider in das Land komen fein, wie he die Römer wider daraus geschlagen und verjagt baben.

End diß Buechs.

A.B.C.

diz

merlin

JOAN.

JOANNIS VETTERI

GRAMMATÆI LANDISHUTANI

FASTI CONSULARES

CIVITATIS LANDISHUTANÆ

Notis Chronicis interpolati.

Ab anno Chrifti MCCCCXXXIX, ad annum MDV.

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Ex Autographo Autoris defcripfit atque edidit

ANDREAS FELIX OE FELIU s.

F

Monitum prævium Editoris.

Requenter apud me fum miratus, dum aliæ gentes fingularum fæpè non urbium modo fed & oppidorum municipiorumque fuorum Annales feu Hiftorias exhibere poffunt, ejus generis monumentum nullum, quod fciam, de Bojoariæ noftræ urbibus etiam nominatioribus hactenus extare. Quam quidem fimilium Scriptorum apud nos penuriam partim inter puía para perquirendam, partim verò ex fublato è civium animis pofteritatis fenfu deducendam attentè cogitans deprehendi. Qua majore etiam voluptate affectus fui, cum mihi ex infperato JOANNIS VETTERÍ Chronicon hocce Landishutanum, feu Fafti potius Confulares ejus civitatis, geftis quibusdam temporum interpolati, primum offerrentur. Debeo illos & mecum Pofteri ) viro nobiliffimo amiciffimoque FRANCISCO PETTENCHOVERO, Confiliario Aulico Bavarico & illius ampliffimi ordinis ornamento fingulari, qui ex ipfa Landishutana urbe, quo excurrendi occafio fuerat, inter veteres & neglectas chartas delitefcentes, & (fine vindice illo fuiffet) brevi interituros, collectioni meæ velut fymbolam attulit. De Auctore præter pauca, quæ ipfe de fe òbiter tetigit, nihil mihi in promptu. Obfcurum ejus nomen juxta ac fcriptum, eorum demum qui poft nos venturi, Bojorum curiofitatem exerceat neceffe eft. Nos alterum eorum, publicando, notum fecimus.

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In ferie Magiftratûs Anno MCCCCXCVI. lecti, primum occurrit, Grammatæi officium gerens, inque eodem usque ad annum MDIIII. quousque & Faftos produxit, permanfiffe invenitur, quod ftatu Reipublicæ turbidiffimo nemo facile, nifi quis fponte diffugeret, loco moveretur.

Defcripfit præterea, id quod ad annum MCCCCLXXVIII. memorat, peculiari fcripto LUDOVICI DIVITIS pompam funebrem prolixius, quod vel periit, vel alicubi adhuc luctatur cum blattis. Quæ ex eodem huic Chronico fuo inferuit, genium feculi & morum fimplicitatem graphicè referunt. Splendidius hodie fepeliuntur Principes, fumptuofioribusque doloris imitamentis. Sed & belli Boici poft exceffum Georgii Divitis luctuofa tempora inscripta mifit, uti ipfe ejus rei fidem facit in fine Chronici fui quod fcriptum, an atrum dentem evaferit, & aliquando fit emerfurum, Pofterorum fpei & curæ relinquendum.

Joan

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