Imagini ale paginilor
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Literarische Zeitung. 8

(05)
L63 b

In

Verbindung mit mehreren Gelehrten

herausgegeben

von

Dr. Karl Büchner.

Zweiter Jahrgang.

1835.

(No. 1-32. und Register.)

Berlin,

bei Duncker und Humblot.

1835.

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Literarische Zeitung.

1835. No 1.

(Ausgegeben Berlin den 31. Dezember 1834.)

Diese Zeitung ist durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen. Jeden Mittwoch erscheint eine Nummer von 1 bis 11⁄2 Bogen. Der Jahrgang kostet 2 Thir.

I. Philosophie.

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(inclus. Register u. Tabelle) gr. 8. 2 Thlr. Nach langem Harren um so willkommener ist dieser dritte Band eines Wer1. Die Naturlehre der Seele, für Gebildete darge-seines Lebens gewidmet hat und noch widmen wird. Wenn kes erschienen, welchem der verehrte Verf. den besten Theil stellt von Dr. Friedrich Fischer, Prof. der Philosophie zu Basel. Erstes Heft. Basel, Schweighauser. 1834. 12 Bog.jedes bedeutende Unternehmen, welches grofse geistige Kräfte gr. 8. Thlr. Die Philosophie hört ein für allemal auf, auch abgesehen von dem Erfolge, um wie viel mehr eine Ar ` in Anspruch nimmt, schon an sich Anerkennung verdient, blofse Kathedergelehrsamkeit zu seyn. Populäre Darstellungen bäufen sich eben so sehr als kunstgemäßse Fassung der Dia-beit, wie die vorliegende, welche, wie sie im Plane riesenlektik. Die Welt kann dadurch nur gewinnen, nicht minder haft ist, so in der musterhaften Ausführung ihren hohen Zweck die Wissenschaft selbst. Unsere speculative Theologie schien vollkommen erreicht. Es wäre unnütz, hier eine allgemeine zwar mit neuem Impuls wieder darauf hin arbeiten zu wol rühmliche Anerkennung, welche die ausgezeichneten Leistunlen, ein Reich der Wissenden u. ein Reich der Glaubenden gen des verehrten Hrn. Verf. auf diesem Felde gefunden ha zu sondern, allein der Versuch mifslingt, alles Esotherische ben, in einem hohlen Echo von Lobsprüchen wiedertönen zu mufs exotherisch sich gestalten. Wollten die Wissenschaft- lassen. Es wäre aber auch eben so kleinlich als undankbar, ler fortfahren, sich abzuschliefsen, der Witz unserer Zeit wenn wir vielleicht mit sichtbarer Anstrengung einige Auswürde ihnen den Schleier, in den sie sich mit Gewalt hüllen stellungen machen wollten von geringfügigen Mifsgriffen, welmöchten, mit Gewalt zerreifsen. che auch wohl den Meister noch beschleichen, u, welche uns Zu obigem Werke haben wir der Wissenschaft u. dem allgemeinen Publicum nur Glück das Zeugnifs geben, es könne der menschliche Geist sich doch zu wünschen; es enthüllt das Tiefste u. giebt es als das All-nicht ganz der Fessel entschwingen, welche ihm die Endlichgemeinverständlichste der Anschauung preis. Auf dieses erste keit anlegt, u. ihm das absolut Vollkommene zu erstreben unHeft, das eine Einleitung u. Darstellung der allgemeinen Psy-möglich macht. Eines nur mag uns zu bemerken vergönnt chologie, den Zusammenhang zwischen Körper u. Seele ent- seyn. Es betrifft nichts Geringeres als die Periodenabtheihält, werden noch drei andere folgen, als practische Belegelung, welcher der Hr. Verf. gefolgt ist. Um es nämlich kurz der theoretischen Kritik. Wir finden im vorliegenden Werke zu sagen, so scheint uns die Grenze von 2 Jahrhunderten von eine treffende Würdigung der früheren Leistungen in diesem 590 bis 814 von Gregor bis zum Tode Karls d. G. für eine Zweige der Philosophie, namentlich eine Kritik der Schriften Zeit, in welcher sich, vermöge des niedrigen geistigen Standvon Fichte, Carus, Fries, Umbreit; auch der junge Fichte ist punktes, alles Religion u. Kirche Betreffende so langsam entscharf aber gerecht in seinem halb-materialistischen Idealis-wickelte, zu eng, um eine Periode in sie einschliefsen zu mus beleuchtet. Mit gewandter Dialektik u. gebildeter Dic-können. Der ganze Zeitraum der Ausbildung aller Grundla tion wird der Materialismus, der Idealismus, der Pantheismus, welche sich zuerst in Gregor VII. vollendete, sollte nicht zergen des kirchlich monarchischen Systems oder der Hierarchie, jeder in seiner einseitigen Halbheit dargestellt u. verworfen. In diesen drei Gebieten konnte eine Seelenlehre nur schwache den Päpsten ist mit Karl d. G. nicht beendigt; die Bekehrissen werden. Das günstige Verhältnifs der Carolinger zu Wurzel fassen, denn der Materialismus vernichtete die Substantialität der Seele, der Idealismus setzte ein ewiges Dilemma rungsgeschichte der deutschen Völkerschaften ist bei dem Tode zwischen dem Geistigen u. Leiblichen, der Pantheismus zerKarls mitten in ihrem Fortschritte u. dürfte nicht gewaltsam störte alle Individualität. Der Kern der Lehre des Verf. ist zerrissen werden; die Bilderstreitigkeiten erheischen nicht sein Begriff von der Immanenz. Diefs setzt ihn mit Franz der Trennung Roms von Byzanz, deren Keime schon in die minder eine geschlossene Beschreibung, eben so die Gesch. v. Baader u. Hegel in wesentlichen Connex. Es gelingt ihm, Zeit vor Karl d. G. fallen; die gelehrte u. religiöse Bildung die richtige Mitte zwischen Pantheismus oder Identification Gottes mit dem All, u. Deismus oder Hinausstellung Gottes der germanischen Völker hat mit der Zeit Karls d. G. auch aus der ein für allemal fertig geschaffenen Welt festzuhalten. keine Stufe erreicht, welche Epoche machend wäre etc. Diefs Möchten die andern Hefte bald folgen. Gründlichkeit der For-wäre Alles in der besten Ordnung, wenn erst bei Gregor VII. schung zeichnet die Bestrebungen des Verf. eben so sehr aus ein Einschnitt gemacht u. der dritte Band vielleicht in zwei als geschmackvolle Darstellung. Theile zerfallen wäre. Was die Einrichtung dieses Bandes betrifft, so ist sie die alte. Die Abschnitte sind wie in den 2. Rec. von Ed. Schmidt üb. das Absolute u, das Be-früheren Theilen die 4: 1. Das Verh. der chr. Kirche zur dingte, in: Allgem. Lit. Ztg. 134. Erg. Bl. Nr. 81.; von Pe- Welt, Ausbreitung und Beschränkung derselben S. 5- 180. töcz die Welt aus Seelen, Ebend. Rec. von J. Nieuwen-Mit besonderer Liebe ist die Ausbreitungsgeschichte geschriehais elementa metaphysices Pars I. (Leyden, 1833.) u. dess. ben, hervortretend sind besonders: Augustinus, Columbanus, Oratio etc., von Herbart, in: Götting. gel. Anz. 1834. Nr. 180. Gallus, Bonifacius. 2. Die Geschichte der Kirchenverfassung Rec. von Hegel's Werken Bd. 1. u. 3., in: Jen, Lit. Ztg. 1834. S. 180-244 a) Verh. der Kirche zum Staat S. 180-210; Nr. 189. 190. b) innere Organisation der Kirche, S. 211-244. 3. Das chr. Leben u. der chr. Cultus S. 245-281.4 Gesch. der Auffassung u. Entwickelung des Christenthums als Lehre S. 281 bis 546; a) in der latein. Kirche S. 281-339; b) in der griech. K. S. 340-492; c) Sekten.

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II. Theologie.

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3. Allgemeine Geschichte der christlichen Religion und Kirche. Von Dr. August Neunder. Dritter Band, wel cher die Kirchengeschichte von Gregor d. Gr. bis zum Tode 4. Jahrbücher für Theologie und christliche Philosophie. Karl's d. G. enthält. Hamburg, Perthes. 1834. 39; Bog.Jahrg. 1834. II. Bd. 2tes Heft. Frankfurt a. M., Andreä. 1834.

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gr. 8. Thlr. Enth. I. Abhandlung: Die Dogmatik als fgliedert aufgefafst, sondern auch in seinen nothwendigen BeWissenschaft, von Dr. Staudenmaier. (Ansicht des Verf. über ziehungen zu der Gesammtheit allseitig in Betrachtung gezodie wissenschaftliche Behandlung der Glaubenslehre.) — II. Re-gen, u. wenn die Darstellung aus einer ruhigen, Alles erwäcensionen: von Commentaren üb. d. Br. Pauli an die Ga-genden u. im höchsten Sinne sine ira et studio verfahrenden later (von Rückert, Matthies, Usteri u. Schott), von Dr. Kühn; Betrachtungsweise hervorgegangen ist, welche nur das Resulvon Daub die dogm. Theol. uns. Zeit, von Staudenmaier; von tat eines längern selbstthätigen Verweilens in den bewegtern Schreiber's Moraltheologie, von Dr. Lüft; von Vogelsang's Kreisen des Lebens u. des Wissenschaft seyn kann. Während christl. Sittenlehre Bd. 1., von Dr. Lüft; von de Wette's demnach bei jener die Beschaffung des Materials eine Hauptchristl. Sittenlehre, von Dr. Lüft; von Menzel's n. Gesch. d. aufgabe ist, wird dasselbe in Absicht wissenschaftlicher Werke Deutschen Bd. 5. u. Marheineke's Gesch. d. Reformation Th. 4., schon als etwas Vorhandenes und Zustehendes angesehen, von Dr. Lacherer. dagegen tritt die geistige Behandlung als das Wesentliche hervor. Diese Betrachtungen liegen nicht so weit von dem 5. Morgen- u. Abendgebete auf alle Tage des Jahres. Zweck unsrer Anzeige als sie scheinen könnten: denn sie beFür Freunde häuslicher Erbauung, insbesondere für Bürger zeichnen das gegenseitige Verhältnifs der beiden vorliegenden 'und Landleute verfafst von Johann Karl Jakob Noth, Pfar-Werke. Die Arbeit des Hrn. Wittich verdient als academirer zu Ottendorf bei Mitweida. 2 Theile. Greiz, 1835. Hen-sche Probearbeit alles Lob: nachdem derselbe nämlich in Kurning. 48 Bog. gr. 8. 14 Thlr. Zwar ist die Sprache die- zem (auf p. 5-20) die Lebensumstände und den Charakter ser Gebete schlicht u. verständlich, u. der Umfang angemessen; Sulla's geschildert hat, stellt er in 4 Büchern, welche de podoch wird darin viel zu viel gepredigt u. docirt u. gegen antirationalistische Ansichten selbst polemisirt. Dadurch verlieren pulo, de senatu, de magistratibus, u. ad acta sua quid fecer die Gebete natürlich von ihrer Innigkeit, a. können am We-sustentanda überschrieben sind, die Nachrichten der Alten nigsten den im Ganzen friedfertigen Sinn des deutsch-evangel. fassungswesens in einer gewissen Vollständigkeit u. mit Klarüber die von Sulla herrührende Gestaltung des römischen VerBürgers und Landmanns ansprechen, für welche Volksklassenheit zusammen. In Einzelnheiten ist es ihm auch wohl genebst dem gebildeten Mittelstande der Verf. sein Buch be-lungen, durch eine richtigere Quellenauslegung die herrschende stimmt hat. Auch laboriren sie sehr an Einförmigkeit des In-Ansicht zu widerlegen; im Allgemeinen aber sind die Notizen halts u. Eintönigkeit des Ausdrucks, und so glauben wir, dafs nicht zu einem Gesammtbilde verarbeitet, welches in deutlidas Buch ungeachtet seiner verhältnifsmässigen Wohlfeilheit chen Zügen das treue Gepräge der Sullanischen Verfassung doch nicht viel Verbreitung finden wird. vor Augen stellte. Dazu kommt eine sichtbare, wenn auch

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6. Erbauliche Betrachtungen für Kranke, von R. natürliche Unbehülflichkeit in der Combination u. historischen Balslev. Nach der neuesten Aufl. aus dem Dänischen über-Kritik, und eine höchst unangenehme altmodische Ziererei, setzt. Vierte vermehrte und verb. Aufl., mit einem Anhang wenn der Verf. den Ansichten bedeutender Männer beizustimvon Liedern u. einem Vorworte von Albert Knapp. Bremen, men oder zu widersprechen wagt: eine Ziererei, die an die Geisler. 1835. 12 Bog. gr. 8. Thlr. geschmacklose Manier eines Conradus, Lipsius u. a. erinnert; auch befindet sich die Darstellung in stilistischer Hinsicht noch ziemlich im Zustande der Kindheit. Begegnen wir nun in diesem Werke überall die Spuren der Schwäche und der Beschränktheit, so tritt uns in dem nebenbei erwähnten ein wahr8. Rec. von Lentz Gesch. d. chr. Dogmen Th. 1., in: haft kernhaftes und zugleich zur vollendeten Form durchgeGötting, gel. Anz. 1834. Nr. 174.; von Beke's Origines bi-drungenes geistiges Leben entgegen, wodurch in freier Thä blicae Vol. 1, Ebend. Nr. 178. 179.; von Mühler's Symbolik 3te Aufl., Ebend. Nr. 181-184.

7. Bei G. Eichler in Berlin ist so eben eine deutsche Uebersetzung der bekannten Novelle der Mifs Kennedy: Dünallan, erschienen: 2 Thle. 1 Thlr.

III. Geschichte.

tigkeit das todte Material zu rein geistiger Auferstehung erweckt worden ist. Das Werk erfüllt daher alle Anforderungen, welche die strenge Wissenschaftlichkeit daran machen kann, in einem hohen Grade, u. wenn es nicht ohne Mängel ist, so trägt doch nur die Macht des Geistes über das Mate9. De reipublicae Romanae ca forma, qua L. Corn. rielle die Schuld, es sind Mängel, deren Reichthum gar ManSulla dictator totam rem Romanam ordinibus, magistratibus, chem aufhelfen könnte, der so zu sündigen nicht vermag. comitiis commutavit. Scripsit Alex. Wittich. Commentat. Einzelnes zu berühren erlaubt der Raum unserer Blätter de sentent. philos. ord. acad. Jenens. prim. orn. praem. 1832. nicht, da Ausstellungen nur durch ihren Zusammenhang für Lips., Lehnhold. 1834. 14 Bog. gr. 8. 1 Thlr. Luc. die Gesammtheit von Werth seyn könnten: wir bemerken Corn. Sulla, genannt der Glückliche, als Ordner des rö- nur noch, dafs der Verf. Sulla's Leben u. seine Anordnungen mischen Freistaates dargestellt von Dr. K. S. Zachariae. die Gesetze über die Verfassung, die Gerechtigkeitspflege Zwei Abtheilungen. Heidelberg, 1834. Osswald. 24 Bog. und zur Verbesserung der öffentlichen Sitten zweckmässig gr. 8. 2 Thlr. Sobald ein specimen academicum aus dem gesondert behandelt hat. Kreise heraustritt, in welchem es als solches seine Berechtigung hat, kann bei dessen Beurtheilung nur das Verhältnifs 10. Das Verbrechen des Mordes. Eine Gallerie solzur Wissenschaft ins Auge gefafst u. die Rücksicht auf den cher Verirrungen in neuerer Zeit. Historisch geschildert von Verf, und dessen persönliche Stellung mufs bei Seite gesetzt R. Th. Mühlberger. Mit 1 Abbild. Stuttgart, 1834. (Scheible.) werden. Es mag ein solches Urtheil dann hart erscheinen; 22 Bog. gr. 8. 1 Thlr.

ungerecht ist es nicht, vielmehr ist es eine Pflicht wie gegen

die Wissenschaft so gegen den Verf. Eine academische Preis- 11. Rec. von Capefigue hist. de France dep. la mort schrift mag genügen, wenn der Jüngling darin beweist, dafs de Ph.- Aug. T. 1. 2., in: Götting, gel. Anz. 1834. Nr. 168.; er in einigen Monaten eines einzelnen, nicht zu schwierigen von Renner's Gesch. von Osterode, Ebend. Nr. 170. 171.; u. weitschichtigen Gegenstandes aus den Quellen heraus sich von Meinike Gesch. der westind. Colonien, Ebend. Nr. 172.; zu bemächtigen, das Gewonnene übersichtlich zu ordnen und von Knapp Gesch. der Länder Cleve Th. 1., Eb. Nr. 180.; klar darzustelle im Stande ist... Den Anforderungen der Wis- von Förster's Biographie Wallensteins, Ebend. Nr. 186. 187.; senschaft aber er spricht die Leistung nur dann, wenn sie von Koellner de Clientela, Ebend.; von Denkwürdigkeiten eine völlig klare Beherrschung des ganzen Gebietes der Dis-J. M. v. d. Schulenburg, Th. 1., Ebend. Nr. 192. ciplin zur Basis hat, wenn demnach das gewählte Object von Raumer's hist. Taschenb. 1835, in: Blätter f. lit. Unterh. nicht nur nach seinem innern Zusammenhange vollständig zer- 1834. Nr. 332.

Rec.

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IV. Philologie.

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wer sich in dieselbe hineinzuleben vermag, der wird dieses Buch stets mit einem angenehmen Gefühle zur Hand nehmen, 12. Sacra Pentecostalia pie celebranda academiae Fri- wie man etwa einem alten, langentbehrten Freunde gern wiedericianae Halis consociatae civibus indicit Prorector cum Di- der begegnet, an dem selbst Schwächen u. altväterische Eigenrectore et Senatu. Inest de Bar Alio et Bar Bahlulo lexi-heiten nicht tadelnswerth erscheinen, sondern eher lieb sind. cographis Syro-Arabicis ineditis, commentatio litteraria Dem Jünger der neuern Zeit wird es freilich ein Leichtes philologica auctore Guilelmo Gesenio, Theol, D. et P. P. O. seyn, dem Werke von dem Standpunkte der heutigen SprachLipsiae, 1834. Vogel. 4 Bog. gr. 4. In dieser gelehrten, wis. enschaft aus fast allen Werth abzusprechen, über die mit der bekannten Gründlichkeit des geehrten Hrn. Verf. ge-cher das Feuer der echten Sallustianischen Redeweise durch geistlose Paraphrase ad modum Minellii zu klagen, bei welschriebenen Abhandlung erhalten wir eine ausführliche Nachricht über die für die syr. Lexikographie in Manuscripten voreine reichliche Dosis von aqua pura gemildert worden sey, handenen wichtigen Werke des Bar Ali u. Bar Bablul, welche über die altmodische Gutmüthigkeit, mit welcher der Verf. derselbe auf einer literarischen Reise im J. 1821 einer ge-te's, Burnouf's u. a. Ausgaben die gegenwärtig zu Winkei als die vorzüglichsten Quellen seiner Anmerkungen aufser Cornauern Einsicht würdigte, als es bis dahin der Fall gewesen war. Nach einer Kap. 1. vorausgeschickten Uebersicht über gestellten Werke eines Rosinus, Sanctius, Noltenius, Nieudie älteste syrisch-arabische Lexikographie handelt Kap. 2. poort, Cellarius u. a. nennt, so wie über das schlechte tiber Jesu Bar Ali, aus dessen Leben uns zunächst die nö-Notenlatein vornehm zu spötteln. Wie wahr diese Ausstelthigsten Notizen mitgetheilt werden. Auf die abgedruckte lungen auch sind, so möchten wir doch behaupten, dass die syrisch-arabische Vorrede dieses Werkes folgt sodann eine Arbeit des Verf. in ihrer anspruchlosen Einfachheit mehr gegenaue Angabe der innern Einrichtung desselben, aus welcher eignet seyn dürfte, das wahre Verständnifs des Sallust zu wir erfahren, dafs dasselbe zwar alphabetisch angelegt, aber fördern u. zu einem für Geistesbildung wahrhaft erfolgreichen in dieser Ordnung nicht die Stämme, sondern grammatische Studium desselben anzuregen, als irgend eine unserer von SeiFormen u. Redensarten erörtert, und dafs es sich besonders ten der Kritik u. der grammatischen Gelehrsamkeit bei weimit über solche griechische Wörter verbreitet, welche in den tem vorzüglichern Ausgaben. Es ist nicht Apostasie noch syr. Uebersetzungen griech. Schriftsteller beibehalten, wohl sentimentale Verstimmung die den Ref. zu diesem mit seinen schwerlich je das syr. Bürgerrecht erhalten haben. Aufserdem sonstigen Aeufserungen u. Bestrebungen scheinbar wenig harist eine übersichtliche Beschreibung der vorzüglichsten Ma-monirenden Urtheil führt: aber es ist das Resultat der Einnuscripte dieses Werkes, die sich zu Oxford, Paris u. Leiden sicht, die er gewonnen zu haben glaubt, dafs die schrankenfinden, beigefügt. Im dritten Kapitel theilt uns der Hr. Verf. auf gleiche Weise und in derselben Anordnung ausführlichere Notizen über Bar Bahlul u. sein Werk mit, welches an Umfang das erstere um das Dreifache übersteigt. Nachdem die Schriftsteller, aus welchen Bar Bahlul gearbeitet, angeführt, u. die Verbesserungen, die bereits Lorsbach gegen Castellus über diesen Gegenstand vorgeschlagen, mitgetheilt worden 14. Sumerlaten. Mittelhochdeutsche Glossen aus den sind, fügt der gelehrte Hr. Verf. selbst seine scharfsinnigen HISS. der k. k. Hofbibliothek zu Wien. Heraugeg. von HoffConjekturen hinzu. Am Schlusse der Abhandlung, welche, munn v. Fallersleben. Wien, Rohrmann u. Schweigerd. 1834. wie zu erwarten war, überall sehr lesenswerthe Bemerkungen VIII. u. 66 S. gr. 8. 1 Thlr. Sommerlatten zu dem einst und Verbesserungen enthält, wird Hoffnung zur Fortsetzung aufzuführenden Bau der deutschen Lexikographie! Das Buch dieses Gegenstandes gemacht, welcher gewifs alle Freunde enthält 1. das 9 te Buch von Heinrici Summarium aus Cod. der orientalischen Literatur erwartungsvoll entgegen sehen.

lose u. aller Einheit ermangelnde Erweiterung des philologischen Studiums in unsrer Zeit dem Heil des Schulwesens u. der Schulbildung keineswegs unbedingt förderlich gewesen sey und dafs es das Unglück unsrer Schulen seyn würde, wenn alle Schulmänner, als solche, productive u. selbstständige Philologen seyn wollten.

Vindob. 2400 vollständig. 2. Einen in ders. HS. befindlichen 13. C. Crispi Sallustii bellum Catilinarium atque Herbarius, getreuer nach dem Original als in Graffs Diutiska, Jugurthinum usibus iuv. adcomm. Aug. Pappaur. Vol. I. II. 3. Einen Abecedarius u. einzelne Abschnitte aus dem Isidorus. Vienn., Fr. Beck. 1835. 283 Bog. gr. 8. 1: Thlr. Die (Cod. Vindob. 804.) 4. Einen kleinen Vocabularius vollständig aus Cod. Vindob. 901. 5. Einen Herbarius aus dem 12 ten vorliegende Ausgabe scheint hinlänglich charakterisirt zu seyn, Jahrh., ebenfalls ganz. 6. Einen althochdeutschen Herbarius. wenn wir unser Urtheil über sie dahin aussprechen, dafs man 7. Einige niederdeutsche Glossen zum Macer. (Von 1. 4. 5. bei ihrem Gebrauch versucht werde zu glauben, sie sey vor 40 oder 50 Jahren von einem sehr wohlmeinenden, aber nicht nur Proben in Graffs Diutiska.) (Rep. d. Lit.) eben durch Scharfsinn, Erudition und Takt ausgezeichneten 15. Cours complet de langue française par M. E. deutschen Schulmann geschrieben worden. Sie hatte indefs Haag. III. Partie. Auch unt. d. Titel: Dictionnaire complet ihr Gutes, diese alte, oft verläumdete Zeit: es galt darin ein des Synonymes de la langue française, extrait des Synonymes gewisser Dogmatismus der Lehrweise, welcher der Jugend u. de Ménage, Bouhours, Girard, Beauzée, d'Alembert, Diderot, ihrer naturgemäfsen, wenn auch langsamen Entwickelung gar Voltaire, Roubaud, Laveaux, Boiste, Guizot, etc.; suivi d'un zuträglich war, eine gewisse behagliche Abgeschlossenheit des Dictionnaire des Homonymes et des Paronymes, par M. E. Denkens u. des Gedachten, welche zur Freude an dem gei-Haag. Leipzig, 1835. Barth. 30 Bog. gr. 8. 15 Thlr. stigen Besitzthum führte u. ein wohlthuendes Gefühl der Si-Ein empfehlenswerthes Werk, wie es bisher mangelte. cherheit mit sich brachte, ähnlich dem, womit wir in einem, wenn auch alt gewordenen u. altväterischen, doch wohnlich eingerichteten u. festgezimmerten Gebäude verweilen. Wir aber, die wir einer viel belobten, kritisch regsamen Zeit an16. Das alte Gesetz der Thüringer oder die lex Angehören, in der tausend berufene u. unberufene Hände ohne gliorum et Werinorum hoc est Thuringorum in ihrer VerUnterlafs an dem Umbau des Gebäudes beschäftigt sind, kön- wandschaft mit der lex Salia u. lex Ripuariorum dargestellt nen wir uns dabei wohl jenes unheimlichen Gefühles erweh- u. mit erklärenden Anmerkungen herausgegeben. Voraus geht ren, mit welchem man dem Zusammensturz eines Hauses ent- eine Abhandlung über die Familien der Alt-Germanischen gegensieht, weil Gesimse u. Gebälk nach des Besitzers Mei- Volksrechte. Von Ernst Theodor Gaupp. Breslau, Joseph nung Tag für Tag umgezimmert, Mauern durchbrochen und Max u. Comp. 1834. 27 Bog. gr. 8. 2 Thir. Es ist ein versetzt, ja, das Fundament gar oft verändert wird? Wer jene nothwendiger, ja der eigenthümlichste Zug der historischen "gute alte" Zeit mit Bewulstseyn selbst durchlebt hat, oder Rechtsforschung, die vollbrachte Rechtsbildung, in unaufhalt

V. Jurisprudenz.

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