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The fine is the crown of every work (Thomas Kyd, Spanish Tragedy; 1572: ed. Dodsl. III, S. 134). Scot. A 's weel, that ends weel.

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Shakespeare hat das Sprichwort, das bereits in Heywood's Proverbs (1562), in den Sinn- und Denksprüchen der Lottery of 1567 und in Camden's Remaines erwähnt wird, nicht nur als Titel seiner gleichnamigen Komödie gewählt, sondern auch mannigfache sprichwörtliche Varianten des gleichen Gedankens herangezogen, wie sie sich im Volksmunde vorfanden. Hier findet das Sprichwort eine antithetische Verwendung, indem der Dichter durch die Hinzufügung des die Kontroverse andeutenden yet die Schlagfertigkeit desselben in den Vordergrund zieht:

All's well that ends well, yet,

Though time seem so adverse, and means unfit.
Ende gut, Alles gut! bleibt doch mein Trost,

Ob auch die Zeit entgegen, schwach die Kraft.

In Troilus and Cressida IV, 5 legt der Dichter die sprichwörtliche Variante: The end crowns all ,,Das Ende krönt Alles", Hector in den Mund, der hiermit der Behauptung des Ulysses von dem bevorstehenden Falle Troja's entgegentritt, indem er an den Untergang der Vaterstadt so lange nicht zu glauben vermag, als er deren Zinnen noch erblickt (I must not believe you; there they stand yet). Mit dem Volksworte bestätigt er aber unwillkürlich, daß das Ende des blutigen Konflikts dennoch auf die eine oder die andere Weise erfolgen müsse, indem er in dieser Vorausahnung die Bestätigung einer alten Prophezeihung hinzufügt: And that old common arbitrator, time, will one day end it „Und jener alte, ew'ge Richter, Zeit, wird einst es enden."

Mit einer ähnlichen Variante des Sprichworts in französischer Sprache, womit in 2 King Henry IV. V, 2 Clifford den Geist aufgiebt: La fin couronne les oeuvres beweist der Dichter nicht nur, daß ihm sentenzenartige Aussprüche auch im fremden Idiome geläufig waren, sondern daß er es auch mit feinfühlendem Takte heraus zu empfinden verstand, wo ein abschließendes Schlagwort in der ursprünglichen Form festzuhalten sei, nachdem es durch den lebendigen Strom des Gebrauchs im Volksmunde einmal erhalten worden war.

Jahrbuch XXIII.

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Endlich findet sich in der bereits erwähnten Komödie (All's well IV, 4) ein Passus vor, in welchem uns der Dichter die verschiedenen Versionen des sprichwörtlichen Gedankens theils in einfacher Kürze, theils in entsprechender Umschreibung gleichsam übersichtlich vorführt, wobei ihm die Absicht vorgeschwebt haben mag, mit der Erinnerung an das gemeinsame lateinische Original zugleich eine rhetorische Verstärkung des die Scene abschließenden Kernwortes herbeizuführen.

All's well that ends well: still the fine 's the crown;
Whate'er the course, the end is the renown.

Ende gut, Alles gut; das Ziel beut Kronen;

Wie auch der Lauf, das Ende wird ihn lohnen.

Englische Komödianten in Dänemark und

Schweden.

Von

Johannes Bolte.

Vor zwei Jahren sprach A. Cohn in diesem Jahrbuche (XXI 247) den Wunsch aus, daß man auch in Dänemark nach den Spuren der englischen Komödianten forschen möge, welche 1586 mit Empfehlungen des Earls von Leicester versehen an den dänischen Hof kamen und von da aus sich nach Dresden begaben. Dem verdienten Forscher war also unbekannt, daß schon 1870 von V. C. Ravn unter dem Titel 'Engelske Instrumentister ved det danske Hof paa Shakespeares Tid' die Ergebnisse einer sorgfältigen Untersuchung der Hofkammerrechnungen nach dieser Richtung veröffentlicht worden sind. Auch mir machte erst die Freundlichkeit des Herrn Universitätsbibliothekars S. Birket Smith in Kopenhagen diesen in der Zeitschrift For Ide og Virkelighed' 1870 Bd. 1, S. 75-92 gedruckten Aufsatz zugänglich1). Ich glaube also nichts Ueberflüssiges zu unternehmen, wenn ich die wesentlichen Resultate dieser Arbeit hier für deutsche Leser wiederhole.

Schon in den Hofkammerrechnungen von 1579 begegnen uns mehrere Musiker von offenbar englischer Herkunft. Am 18. Januar

1) Vgl. S. Birket Smith, Studier på det gamle danske Skuespils Område. Kjöbenhavn 1883 S. 203. J. Paludan, Om Dramaets Udvikling i Danmark mellem Skolekomedien og Holberg. Dansk historisk Tidsskrift 5. Raekke, 2. Bind, S. 18 (1880-81).

nimmt König Friedrich II. (geb. 1534, † 1588) Johann Krafft, Johann Persenn och Johan Kirckmann instrumentister' zu Crempen in seine Dienste; im folgenden Jahre erscheinen im Kostgeldregister für den Mai als Instrumentister och Gigler: Artus Damler, Valenntinn Skeinn, Andreas Thide, Thomas Sefeldt'; als 'Engilsche Instrumentister: Mathias Zoëga [aus Verona] danntzer, Johann Krafftt, Johann Personn, Johann Kerck, Thomas Bull.'

Das erste unzweifelhafte Zeugniß über das Auftreten englischer Schauspieler stammt jedoch erst aus dem Jahre 1585; P. V. Jacobsen theilte dasselbe in einem Aufsatze 'Om Skuespil och Skuespils Forfattere i Danmark i det 16. Aarhundred' (Dansk historisk Tidsskrift V, 525. 1844) aus den Kammerrechnungen von Helsingör mit. Der Posten lautet: Giiffuet for att lade ferdige thett Planckewerck imellem Lauritz Schriffuers og Raadehuss Gordenn, som Folck red (rev?) neder thend Tid the Enngelske lechte i Raadhus Gordenn, 4 Sk. - d. h. die Englischen gaben eine Vorstellung im Hofe des Rathhauses zu Helsingör, wobei der Zulauf des Volkes so stark war, daß es den Bretterzaun zwischen dem Hofe und der Wohnung des Stadtschreibers Lauritz niederriß. Leider mangelt jede weitere Nachricht über Anzahl und Namen der Schauspieler und ihr Repertoire; doch ist mit gutem Grunde darauf aufmerksam gemacht worden,1) daß in Shakespeare's Hamlet möglicherweise die Wahl des Schauplatzes durch die Berichte der heimkehrenden Schauspieler über Helsingör und das gewaltige, gerade im Jahre 1585 vollendete Schloß Kronborg beeinflußt worden ist. Michael Heberer, welcher sieben Jahre später durch Helsingör kam, beschreibt in seiner Aegyptiaca Servitus, 1610, S. 646 das letztere bewundernd als 'ein schönes, großes vnd sehr festes Schloß, so erst vor wenig Jahren von König Friederich dem Zweyten new erbawet worden, mit Wahlen, Mawren, Pasteyen vnd Gräbern, gewaltig befestiget.

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Ausführlicheres meldet das Kostgeldregister des Hofstaates unter dem August bis September 1586. Hier wird uns zuerst genannt Wilhelm Kempe instrumentist mit seinem Jungen Daniell Jonns, offenbar, obwohl Ravn mit Stillschweigen darüber hinweggeht, der berühmte Komiker und Morristänzer der englischen Bühne, über den J. Payne Collier, Memoirs of the principal Actors in the Plays

:

1) Zuletzt ist dieser Punkt in einem mir nicht zugänglichen Aufsatze von H. Schück?] Ett nordiskt Shakespere-minne in Göteborgs Handels- och Sjöfarts Tidning 1887, 12. März, behandelt worden, wie ich aus einer Notiz im Litteraturblatt für germanische und romanische Philologie 1887 (4), 186 ersehe.

of Shakespeare 1846, p. 89-119 sorgfältig alles biographische Material zusammengetragen hat.') Es ist noch nicht genügend beachtet, daß Kempe 1600 oder 1601 auch Deutschland besuchte; eine Tagebuchnotiz bei Collier p. 115 berichtet: 1601, 2. Sept. Kemp mimus, qui peregrinationem quandam in Germaniam et Italiam instituerat, ... reversus', und in dem 1602 entstandenen, aber erst 1606 gedruckten Drama 'The Return from Parnassus' (IV, 5) wird der from dancing a Morrice over the Alpes' heimkehrende Kempe mit der Frage begrüßt: 'How doth the Emperor of Germany?' Der Titelholzschnitt zu Kemps 1600 erschienener Broschüre 'Nine Daies Wonder: Performed in a Daunce from London to Norwich') stellt den Schauspieler tanzend dar, während sein Gefährte ihn mit Trommel und Pfeife begleitet.

Dann folgt im genannten Kostgeldregister von 1586 eine ganze Reihe bekannter Namen:

Thomas Stiwens [Stephens]
Jurgenn Brienn [Bryan]
Thomas Koning [King]
Thomas Pape
[Pope]
Robert Persj

[Percy]

Thisse 5 instrumentister och springere kome vdj thienesten 17 junij, er fraa thendt tid och till thenne 8 maanet endis, som er thend 18 septemb.-3 monneden och 3 dage, huer om monneden vj daler, belöffuer huer 18 d. 3 p., er tilsamen 9212 d. 15 p., som Thomas Stiuens annamett och quiteritt.

Hier haben wir die schon oben erwähnte Gesellschaft vor uns, welche noch im selben Jahre aus dem Dienste des Königs Friedrich II. in die des sächsischen Kurfürsten überging; die Namen der fünf Engländer stimmen völlig mit den von Fürstenau3) und Cohn1) aus den Dresdener Akten ermittelten überein; nur für den

1) Vgl. auch einen anonymen Aufsatz in diesem Jahrbuch XXII, 255–264. 2) Neudruck von A. Dyce, London 1840. 4o. Eine nicht ganz genaue Reproduktion des Holzschnittes ohne Angabe der Herkunft findet sich bei R. Genée, Shakespeare 1872 S. 69.

3) Zur Geschichte der Musik und des Theaters am Hofe zu Dresden I, 69 bis 72 (1861).

4) Shakespeare in Germany p. XXIII-XXVII. Wenn p. XXIV der Kurfürst seinem Hausvoigt Hansen Thilo aufträgt, die Engländer zu ihm nach Berlin zu senden, und sie am ersten Tage 'bis gegen der Zosse' zu befördern, wozu der Herausgeber ein Fragezeichen setzt, so ist damit die gewöhnliche Haltestation auf dem Wege zwischen Berlin und Dresden gemeint, das an der damaligen Südgrenze der Mark gelegene Zossen.

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