Imagini ale paginilor
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Nekrolog.

August Freiherr von Loën,
Präsident der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft.

Von

Wilhelm Oechelhäuser.

Der 28. April 1887 war ein Tag tiefer Trauer für einen

Freundeskreis, der sich so weit und so tief zugleich durch alle Gebiete deutschen Geisteslebens verzweigte, wie er sich selten um besonders bevorzugte und veranlagte Sterbliche zusammenschließt. August Freiherr von Loën ging ein zu dem unentdeckten Lande, aus dessen Grenzen kein Wanderer zurückkehrt.

Er wurde am 27. Januar 1828 in Dessau geboren als dritter Sohn des Oberhofmarschalls von Loën; durch seine Urgroßmutter, eine geborne Prinzessin von Anhalt, war er mit diesem berühmten Fürstenhause verwandt. Die älteren Bewohner Dessau's erinnern sich noch lebhaft des Vaters, als einer von hoch und niedrig gleich geachteten und geliebten Persönlichkeit, des populärsten Mannes vielleicht, den die Residenz je besaß. Hofmann und Aristokrat, wohnte ihm gleichwohl die seltene Gabe bei, in die Denk- und Anschauungsweise aller Volksklassen intuitiv einzugehen und mit einem Jeden gleichsam in seiner eignen Sprache zu verkehren. Und dies war bei ihm nicht etwa der Ausfluß berechneter Herablassung oder gar Popularitätshascherei, sondern der zwanglose natürliche Ausdruck einer durchaus wohlwollenden, edlen und gerechten Sinnesart, welche verschiedene, ja entgegengesetzte Anschauungen nicht bloß zu tolerieren, sondern als an sich berechtigt zu würdigen wußte. Der Aristokrat war in ihm in freier, höherer Menschlichkeit aufge

gangen; sein Standesbewußtsein hatte sich aller lächerlichen Standesvorurtheile entkleidet.

Diese selben köstlichen Geistes- und Herzensgaben des Vaters hatte ein gütiges Geschick auch dem Sohn in die Wiege gelegt, und er hat sie, auf dem Boden seiner Eigenart, treu gehütet und gepflegt bis an sein Lebensende. Wer Loën genau kannte, wußte, daß er Aristokrat, Kavalier war vom Scheitel bis zur Sohle. Von eleganter Erscheinung, besaß er die vollendetsten Umgangsformen und war Meister der Konversation. Der Hof, die höhere Sphäre der Gesellschaft waren sein Lebenselement, in dem er sich ohne den mindesten Zwang bewegte. In jeder Beziehung strebte er nach oben. Charakteristisch aber war es für ihn, daß er dies Niemandem, ja sich selbst nicht zugestand. Denn in der That bewegte er sich in den Kreisen der höheren Beamten, der Künstler, der Gelehrten, selbst in der anspruchslosen bürgerlichen Welt mit gleicher Leichtigkeit und Befriedigung. Das Interessante, das Schöne zogen ihn an in jeder Form und Umhüllung; alles Rohe und Gemeine war ihm in tiefinnerster Seele zuwider. Loën war und blieb in jeder Umgebung und unter allen Verhältnissen eine vornehme Natur; der Gentleman war in ihm mit dem Nobleman verwachsen.

Seine wissenschaftliche Ausbildung erhielt er im Gymnasium in Zerbst. Er war ein unruhiger Geist, der sich schwer dem Schulzwang fügte und die Phantasie weit hinausschweifen ließ über die Prosa des methodischen Unterrichts. Mit 18 Jahren trat er als Offizier in das Anhaltische Kontingent. Die bald darauf eintretende Völkerbewegung des Jahres 1848 regte auch ihn mit ihren neuen Ideen und dem sich entwickelnden deutschen Einheitsgedanken mächtig auf. Allein in den Rückschlägen, zu denen die Ueberstürzung führte, in dem Katzenjammer, welcher der idealistischen Berauschung folgte, fand er bald das gestörte Gleichgewicht wieder, ohne jemals Reaktionär zu werden. Er war politisch tolerant und vorurtheilsfrei; ja es gewährte ihm ein besonderes Vergnügen, extremen Ansichten gegenüber, sei es, daß sie von rechts, sei es, daß sie von links kamen, zu opponieren und für die entgegengesetzten Standpunkte einzutreten. Ueberhaupt liebte er das Widersprechen, häufig sogar das Aufstellen und die Vertheidigung paradoxer, von dem Landläufigen weit abliegender Behauptungen, als dialektische Uebung und auch als Weg zur Belehrung. Sein Widerspruch verletzte nie. Sein lebhafter Geist, seine durch und durch subjektiv angelegte Natur, drängte darauf hin, die aufgenommenen Eindrücke rasch ihren Aus

druck finden zu lassen. Allein niemals blieben für ihn die ersten Eindrücke maßgebend, niemals verschloß er sich gegen deren Berichtigung durch vertiefte eigene Beobachtung oder durch die Einwendungen von dritter Seite. Auf dem Weg vom ersten Eindruck bis zum abschließenden Urtheil, vom raschen Vorsatz bis zur Ausführung fand bei ihm eine geistige Klärung statt, die ihn in der Regel, von glücklichem Instinkt unterstützt, auf die richtigen Bahnen führte.

Es war ein glückbringendes Ereigniß für sein inneres und äußeres Leben, als er, kaum 24 Jahre alt, in die Ehe trat. Seine Gattin, aus dem edlen Geschlechte der Salza, war der gute Engel seines Hauses, dessen Glück zwei Kinder vervollständigten. In ihrer milden Ruhe gönnte sie dem strebsamen Geist des Gatten den nöthigen Spielraum zur Entwicklung seiner Eigenart, trug seine Schwächen und die mit angestrengter Geistesarbeit verknüpfte Reizbarkeit mit der liebenswürdigsten Geduld und führte ihn stets wieder aus den Regionen seiner Neigungen und seines Berufs in die Schranken einer schönen, auch gastfrei den Freunden geöffneten Häuslichkeit zurück, um hier Erholung von des Lebens Mühen, Kraft zu neuem Schaffen zu finden.

Bedeutsam für seine Entwicklung war ferner der Austritt aus dem aktiven Militärdienst und sein 1860 erfolgter Eintritt in die Stellung eines Adjutanten des damaligen Erbprinzen, jetzigen Herzogs, von Anhalt. Loën hatte von dem Vater, der die Freiheitskriege durchgefochten, ein hohes Interesse für den militärischen Beruf geerbt, versuchte sich sogar schon früh in einer Schrift über die deutsche Wehrverfassung. Der mechanische Frontdienst im Frieden genügte dagegen seinem lebhaften Geist nicht. In der Stellung als Adjutant folgte er seinem fürstlichen Herrn 1864 in den Schleswig-Holsteinischen Feldzug; 1866 leitete er ein Lazareth in Coswig, und 1870, bereits Generalintendant in Weimar, that er aufopferungsvolle Johanniterdienste im französischen Kriege. Diese Thätigkeit auf den verschiedenen Kriegstheatern erweiterte seinen Gesichtskreis, stählte seinen Ernst und festigte seinen Charakter.

Die sieben Jahre von 1860 bis 1867, welche er in der Adjutantenstellung in Dessau zubrachte, sind ihm von großem Werth als Vorbereitung für seinen künftigen Beruf geworden. Sie gewährten ihm die nöthige Muße, um sich literarisch fortzubilden, auch selbst auf dem Gebiet der schönen Wissenschaften, der ästhetischen Kritik sich zu versuchen. In diese Zeit fällt auch die Abfassung seines Romans

,,Bühne und Leben", des besten und frischesten Werks, welches er geschaffen, und worin sich nicht bloß sein geistiges Leben, Denken und Fühlen autobiographisch wiederspiegelte, sondern der künftige Bühnenleiter bereits, wenn auch nur in allgemeinen Umrissen, sein Programm niederlegte. Ueberdies erweiterte sich in dieser Periode seine Bühnenkenntniß durch die fortgesetzten Beziehungen zu dem damals in voller Blüthe stehenden Dessauer Hoftheater und seinen hervorragendsten Mitgliedern des Schauspiels und der Oper, die in seinem Hause und in zwei demselben eng befreundeten Familien steten Zutritt fanden.

Schon damals war es Loën's Herzenswunsch, obgleich er ihn kaum in bestimmte Aussicht zu nehmen wagte, Leiter einer gröBeren Bühne zu werden. Seinem ersten Gang nach Weimar lagen jedoch derartige Hoffnungen oder Absichten vollkommen fern. Es war im Dezember 1863, als er und Rudolf Gottschall den Schreiber dieses Nachrufs nach Weimar begleiteten, wohin sich Derselbe in der Absicht begab, das Interesse der Großherzoglichen Herrschaften und des damaligen Intendanten Franz Dingelstedt für die Begründung einer deutschen Shakespeare-Gesellschaft wachzurufen. Bei dieser Gelegenheit wurde auch Loën von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog empfangen. Es war ein Schicksalstag für ihn. Nachdem die im nächsten April folgenden unvergeßlichen Tage, an denen während der Aufführung der Shakespeare'schen Königsdramen die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft aus der Taufe gehoben wurde, der Großherzog noch mehrfach Gelegenheit genommen hatte, Loën näher kennen zu lernen, berief er ihn, nach Dingelstedt's Abgang, im Herbst 1867 zum Intendanten seiner Hofbühne, die seit Beginn des Jahrhunderts bereits den Mittelpunkt des geistigen Lebens von Weimar bildete. Die Freunde sahen ihn trauernd aus Dessau scheiden. Er selbst aber bewahrte seinem angestammten Fürstenhause, seinen alten Freunden und seiner Vaterstadt lebenslang die pietätvollste Anhänglichkeit.

Es war eine hochverantwortliche Stellung, und es gehörten Loën's ganzer frischer Muth und sein auf die besten Absichten gestütztes Selbstvertrauen dazu, um sich der in Weimar seiner harrenden Aufgaben gewachsen zu fühlen. Das Vertrauen und die Hoffnungen des Großherzogs und seiner erlauchten Gemahlin sind aber nicht getäuscht worden. Loën hat treu seines Amtes gewaltet, hat das ihm anvertraute, mit den besten Traditionen der deutschen Schauspielkunst verwachsene Institut in Ehren gehalten

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