Imagini ale paginilor
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Akt II. Sc. 6.

Graziano (kommt maskiert).

Hier ist der Ort! Lorenzo noch nicht da?

Ein Wunder ist's, daß er die Zeit versäumt:
Verliebte laufen sonst der Uhr voraus.

Lorenzo (tritt auf, maskiert).

Entschuldige die Säumniß, Herzensfreund;
Nicht ich, nur mein Geschäft hat warten lassen.
Wenn du den Dieb um Weiber spielen willst,

Dann wart' ich auch so lang auf dich. Komm näher!
u. s. w. bis:

Jessica.

Als Knaben so verwandelt mich zu sehn.
Lorenzo.

Komm nur sogleich! Das Glück ist wetterwendisch:
Wir woll'n an Bord, bevor der Wind sich dreht.

Jessica.

Ich mach die Thüren fest, vergülde mich,

u. s. w. bis:

(Jessica kommt heraus).

Nun bist du endlich da? Dann auf und fort!

Der Maskenzug erwartet schon uns dort. (Lorenzo, Jessica, Graziano ab.

Von der andern Seite treten auf) Solanio und Salarino.

Solanio.

III, 1.

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Wie steht's, Shylock? Was giebt es Neues unter den Kaufleuten? III,1.

Shylock.

u. s. w. bis:

oder ich will es meinen Meistern zuvorthun. (Tubal kommt). Solanio.

Hier kommt ein anderer von seinem Stamm; der dritte Mann ist nicht aufzutreiben, der Teufel selbst müßte denn Jude werden.

Shylock.

Nun, Tubal, hast du meine Tochter gefunden?

Tubal

Ich bin an Oerter gekommen, wo ich von ihr hörte, aber ich kann

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Tubal.

Ja, andre Menschen haben auch Unglück. Antonio, so hört' ich u. s. w. bis:

Shylock.

Ich danke dir, guter Tubal! Gute Zeitung, gute Zeitung!

Tubal.

Eure Tochter verthat, wie ich hörte, in einem Strich achtzig Dukaten; u. s. w. bis:

Tubal.

Verschiedene von Antonio's Gläubigern betheuerten, er müsse nothwendig fallieren

Shylock.

u. s. w. bis:

Ja, das ist wahr! das ist wahr! Ich will sein Herz haben, wenn er verfällt; denn wenn er aus Venedig weg ist, kann ich Handel treiben, wie ich will. Gleich mieth' ich mir einen Amtsdiener: bis mir mein Recht zugesprochen ist, soll er ihm nicht mehr von der Seite gehn. (Ab).

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Akt IV. Die Gerichtsscene bis gegen den Schluß.

Porzia (die mit Nerissa vorn links auf der Bühne steht).

Mit solchen Worten spart man seine Gaben.
Ist eure Frau nicht gar ein thöricht Weib
Und weiß, wie gut ich diesen Ring verdient,
So wird sie nicht auf immer Feindschaft halten,

Weil ihr ihn weggabt. Gut, gehabt euch wohl.

(Sie wendet Bassanio und Antonio den Rücken zu und sagt bei Seite zu Nerissa): IV, 2, Erfrag' des Juden Haus, gieb ihm die Akte

Und laß ihn zeichnen. Wir wollen fort zu Nacht

Und einen Tag vor unsern Männern noch

Zu Hause sein. Die Akte wird Lorenzo'n

Gar sehr willkommen sein. (Sie reden leise weiter.)

Antonio (der mit Bassanio vorn rechts auf der Bühne leise sprach)
Laßt ihn den Ring doch haben, Don Bassanio;

Laßt sein Verdienst zugleich mit meiner Liebe

Euch gelten gegen eurer Frau Gebot.

Bassanio (zieht den Ring ab und reicht ihn Graziano).

So gieb ihm denn den Ring, Graziano. (Zu Antonio) Kommt!
Am frühen Morgen wollen wir zusammen

Nach Belmont fliegen. Kommt, Antonio. (Beide ab).

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IV,1 b. Sh.

IV, 2 bei Sh.

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Vorstehende Anordnung beseitigt die Verwandlungen während des Akts- bis auf eine, bei offener Scene. Nothwendige oder zweckmäßige Textstriche bieten keine Schwierigkeit.

Volumnia.

Von

Grace Latham.

(Gelesen vor der New Shakspere Society am 11. Februar 1887.)1)

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Er that es nur seiner Mutter zu Gefallen." (Coriolan, Akt I, Sc. 1): diese erste Erwähnung der Volumnia folgt unmittelbar auf die des Coriolan, wie um die beiden Charaktere unlösbar mit einander zu verbinden; und wenn wir das große Trauerspiel prüfen, finden wir dieselben so eng mit einander verknüpft, daß das Studium des einen nothwendig das des andern in sich schließt. Volumnia geht mit ihrem Denken, ihrer Freude und ihrem Kummer so ganz in ihrem einzigen Sohne auf, daß man von ihr kaum sagen kann, sie führe ein von ihm unabhängiges Dasein; während Coriolan zwar seinen besonderen Lebensweg geht, die meisten seiner Fehler und viele seiner Gaben aber entweder von ihr geerbt oder unter ihrer Leitung entwickelt worden sind, so daß man ganz eigentlich von seinem Charakter sagen kann, er wurzle in dem ihrigen.

Der große Kampf um die Macht zwischen Patriziern und Plebejern liefert den Plan, die Handlung und die dramatischen Einzelheiten des Stückes; die größte Sorgfalt aber hat Shakespeare, wie dies der Titel schon anzeigt, auf die Zeichnung des Helden verwendet. Die Geschichte von Coriolan's Fall hat eine immer sich gleich bleibende Anziehungskraft auf unsern großen Dramatiker ausgeübt; wahrscheinlich weil er, so glänzend er uns auch in seinen Erfolgen erscheint, doch im Kampfe mit der Welt viele gewaltige Schick

1) Mit ausdrücklicher Genehmigung der Verfasserin für das Jahrbuch übersetzt. D. R.

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